Vor Legalisierung von Online-Glücksspiel: Niederländische KSA passt Anti-Geldwäsche-Richtlinien an
Posted on: 09/02/2021, 02:57h.
Last updated on: 09/02/2021, 05:37h.
Die Niederlande bereiten sich auf die baldige Öffnung des Glücksspiel-Marktes für private Online-Anbieter vor. Nun gab die Aufsichtsbehörde Kansspelautoriteit (Ksa) bekannt, die Richtlinie zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung so angepasst zu haben, dass sie künftig auch aufs Online-Glücksspiel anwendbar ist. Die Vorgaben des Wet ter voorkoming van witwassen en financieren van terrorisme (Wwft) sollen unter anderem der Verhinderung von Spielmanipulation dienen.
Wwft wird Lizenzbedingung
Wie die Ksa in ihrem Statement [Seite auf Niederländisch] vom 8. Februar mitteilt, gelten die Rahmenbedingungen des Wwft künftig auch für Betreiber von Online-Glücksspiel.
Mit dem geplanten Inkrafttreten des neuen Online-Glücksspielgesetzes Wet Kansspelen op afstand (Koa) sind die Anbieter von Casinospielen und Sportwetten im Netz zu einer Vielzahl von Maßnahmen verpflichtet, die das Risiko von Geldwäsche und Spielmanipulation eindämmen sollen.
Das Anti-Geldwäschegesetz Wwft betrifft in den Niederlanden diverse Institutionen und Unternehmenszweige. Hierzu gehören unter anderem Finanzinstitute und Zahlungsdienstleister, Anwälte und Notare sowie Pfandleihhäuser und der bisherige Glücksspiel-Monopolist Holland Casino.
Mit dem geänderten Wwft stelle sie potenziellen Lizenznehmern auch Werkzeuge zur Umsetzung der Vorgaben zur Verfügung, so die Glücksspielaufsicht. Dies gelte als Voraussetzung, um in den Niederlanden operieren zu dürfen.
Das neue Glücksspielgesetz, mit dem das Online-Glücksspiel in den Niederlanden erstmals legal wird, soll ab dem 1. April 2021 gelten. Ab diesem Zeitpunkt können sich Anbieter offiziell um eine Lizenz bewerben. Mit ersten Launches wird ab dem 1. Oktober gerechnet. Ursprünglich war die Öffnung des Marktes bereits für den 1. Juli 2020 geplant gewesen, doch aufgrund politischer Querelen und den Folgen der Corona-Pandemie war der Termin jedoch mehrfach verschoben worden.
Spielmanipulation im Fokus der Ksa
Vor Verabschiedung seien die Vorschläge zur Ausweitung des Regelwerks einer Reihe unterschiedlicher Akteure vorgelegt worden. Deren Anmerkungen seien in die Änderungen miteingeflossen, so die Ksa in ihrer Mitteilung:
Die wichtigste Änderung nach der Konsultation besteht im Hinzufügen der Maßnahmen in Bezug auf das Risiko einer Manipulation von Sportveranstaltungen (Matchfixing). In der Wwft-Richtlinie gibt die Glücksspielbehörde an, wie sich die Verpflichtungen aus dem Ksa-Dekret auf das Wwft beziehen und was von Anbietern von Glücksspielen erwartet wird.
Unter anderem sind die Glücksspiel-Anbieter verpflichtet, Kontobewegungen ab einem Wert von 15.000 Euro sowie jegliche verdächtige Transaktionen an die staatliche Financial Intelligence Unit (FIU) zu melden. Auch auffällige Aktivitäten im Zusammenhang mit Sportereignissen müssen von den Betreibern kommuniziert werden. Entsprechende Eingaben müssen binnen 14 Tagen nach Auftreten des Verdachts gemacht werden.
Zudem gilt für die Online-Betreiber, wie auch bereits zuvor für Holland Casinos, dass ein Screening der Kunden und ihres Spielverhaltens zur Sicherheit beitragen soll. Dies umfasst unter anderem die genaue Identitätsprüfung der Nutzer.
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