Niederländischer Online-Glücksspiel-Verband beklagt neue Werberichtlinien
Posted on: 14/09/2021, 12:51h.
Last updated on: 14/09/2021, 12:52h.
Mit der Legalisierung von Online-Glücksspiel in den Niederlanden gelten ab Oktober auch neue Richtlinien zu Glücksspiel-Werbung. Der niederländische Online-Glücksspiel-Verband NOGA hat diese nun kritisiert. So sollen die Einschränkungen zwar für Online-Casinos, nicht aber für den staatlichen landbasierten Sektor gelten, beklagt die NOGA in ihrer am Sonntag veröffentlichten Pressemeldung [Seite auf Niederländisch].
Die neue Regelung sehe vor, dass pro Werbeblock im Fernsehen höchstens drei Glücksspiel-Spots abgespielt werden dürfen. Die wenigen verfügbaren Werbe-Slots müssten die künftig lizenzierten Online-Glücksspiel-Anbieter unter sich aufteilen.
Nicht um einen Werbeplatz kämpfen müssten hingegen die staatlichen Anbieter Holland Casino und Gaston en Koning TOTO. Die NOGA halte Einschränkungen im Bereich Glücksspiel-Werbung grundsätzlich für sinnvoll. Allerdings widerspreche die Ausnahme der staatlichen Anbieter dem vorgeblichen Zweck der Maßnahme. NOGA-Geschäftsführer Peter-Paul de Goeij sagt:
Der Zuschauer macht keinen Unterschied zwischen Offline- und Online-Angeboten. Der Konsument sieht nur störende Glücksspiel-Werbung. Ohnehin ist die Glücksspiel-Werbung der derzeitigen Anbieter bereits allgegenwärtig: im Fernsehen, Radio, Internet, an Bushaltestellen und in unseren Briefkästen. Und wenn wir ehrlich sind, Konsumenten finden diese viele Werbung für Glücksspiele nervig.
Das hohe Werbevolumen der staatlichen Anbieter gefährde darüber hinaus den Spielerschutz. Dieser wiederum ist das Hauptargument der Regierung, die Werbung für das Online-Glücksspiel einzuschränken. Die Rechnung gehe damit nicht auf.
NOGA-Mitglieder mit gutem Beispiel voraus?
Bereits 2019 habe sich die NOGA für eine allgemeine Mäßigung von Glücksspiel-Werbung eingesetzt, betont der Verband. Die NOGA habe Online- und Offline-Anbieter sowie sämtliche Werbefläche bietenden Medien zur Kooperation ermutigt, um eine gemeinsame und faire Lösung zu finden und damit den Spielerschutz zu stärken.
Die bisher zehn festen Mitglieder der NOGA, darunter Glücksspiel-Unternehmen wie Entain, Flutter Entertainment und die Kindred Group, seien gewillt, ihren Beitrag zu leisten und das eigene Werbevolumen einzuschränken. Allerdings wäre der Verband gerne ebenso wie die landbasierten Anbieter in die Ausarbeitung der neuen Werberegeln einbezogen worden.
Dieser Ausschluss ist nicht nachvollziehbar. Es ist auch eine verpasste Chance, dass die NOGA die vielfältige und umfangreiche internationale Expertise ihrer Mitglieder aus anderen europäischen Staaten nicht einbringen konnte. […] Aber gut, wir schlagen ein neues Kapitel auf und schauen nach vorn.
Der Verband nehme den Werbekodex daher grundsätzlich an, rufe Branche und Medien jedoch erneut dazu auf, zusammenzuarbeiten und eine faire Lösung für alle Anbieter zu finden. Ob die landbasierten Anbieter dieser Bitte nachkommen werden, bleibt abzuwarten.
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