Niederlande: KSA fordert mehr Befugnisse für Glücks­spiel-Kontrolle

Posted on: 07/06/2023, 08:06h. 

Last updated on: 07/06/2023, 08:20h.

Die Kansspelautoriteit (KSA) ist in den Niederlanden für die Überwachung des Glücksspiel-Sektors zuständig. Um dies weiterhin effektiv gewährleisten zu können, fordert sie von der Regierung zusätzliche Befugnisse. Dies gab die KSA am Montag in einem Statement bekannt.

KSA-Logo, Fahne Niederlande
Die KSA reguliert in den Niederlanden das Glücksspiel (Komposition: casino.org)

Hintergrund der Forderung sind Überlegungen der Regierung, im kommenden Jahr eine umfassende Überprüfung des Glücksspielgesetzes durchzuführen. Laut Behörde seien weitere Tools notwendig, um in den Niederlanden den Kampf gegen das illegale Glücksspiel erfolgreich und nachhaltig fortführen zu können.

Niederlande sollen Erstellung von Glücksspiel-Identitäten erleichtern

An erster Stelle stehe dabei das Recht auf die Erstellung unechter Identitäten durch die KSA. Diese seien nötig, um sich bei Betreibern illegaler Angebote für das Online-Glücksspiel unter falschem Namen registrieren zu können.

Die Behörde hat derzeit die Befugnis, gefälschte Ausweise zu verwenden, um zu überprüfen, ob Glücksspiel-Anbieter die Vorschriften einhalten. Ein solcher gefälschter Ausweis kann allerdings nur von der Nationalen Behörde für Identitätsdaten und nur mit einer gesetzlichen Grundlage ausgestellt werden.

In dem Schreiben fordert die Behörde deshalb:

Das Gesetz bietet keine solche Grundlage für die KSA und sollte daher geändert werden, damit die KSA Zugang zu den Identitätsdaten hat, die für den Zugriff auf die Websites der Anbieter erforderlich sind. Diese sollten regelmäßig ausgetauscht werden, um zu vermeiden, dass sie von den Anbietern erkannt werden.

Mit dieser Anpassung könne die Glücksspielaufsicht legale Angebote effektiver überwachen und besser gegen illegale Betreiber vorgehen. Die Behörde könne den nicht-lizenzierten Betreibern die Verstöße nur dann nachweisen, wenn sie die Angebote als registrierter Kunde teste. Deshalb müsse sie zu Kontrollzwecken auf gefälschte Ausweisdokumente zugreifen können.

Optimierung der CRUKS-Spielersperre gefordert

Auch beim Ausschlussregister CRUKS mahnt die KSA Verbesserungen an. Es habe sich gezeigt, dass die Möglichkeit zur unfreiwilligen Abmeldung für Spieler vom Glücksspiel zu wenig genutzt werde. Die Zahl der unfreiwillig registrierten Personen sei derart gering, dass sie im Hinblick auf die Bekämpfung der Spielsucht keine wirkliche Wirkung entfalten könne.

Als Grund für die geringe Nutzung sieht die KSA das zu komplizierte Verfahren. Hinzukomme, dass der Zeitraum der unfreiwilligen Abmeldung mit sechs Monaten viel zu kurz gewählt sei.

Unabhängig von einer künftigen Erweiterung der Befugnisse der KSA zeigt diese sich gut gerüstet für die die Bekämpfung von Verstößen. Dies bekam in dieser Woche der Anbieter Bingoal zu spüren. Dieser wurde von der Glücksspielbehörde wegen der illegalen Werbung für junge Zielgruppen zu einer Geldstraße in Höhe von 400.000 Euro verurteilt. Auch in der Vergangenheit hatte die KSA mit Millionenstrafen demonstriert, dass sie die Einhaltung des Glücksspielgesetzes der Niederlande konsequent überwacht.

Die genannten Punkte sollen nun dem Minister vorgelegt werden, damit sie bei der Revision Berücksichtigung finden. Dies könne dazu beitragen, einem sicheren und fairen Glücksspiel-System in den Niederlanden noch näher zu kommen, so die Hoffnung der KSA.