Niederlande: 95 % der Spieler im legalen Online-Casino aktiv

Posted on: 30/05/2024, 09:33h. 

Last updated on: 30/05/2024, 09:33h.

Die Kanalisierung der niederländischen Spieler ins legale Online-Casino gelingt zu 95 %. Dies geht aus einer aktuellen Studie zur Entwicklung des Online-Glücksspielmarkts der Niederlande hervor.

Online-Casino
Die große Mehrheit der Spieler der Niederlande wählte legale Online-Casinos. (Bildgestaltung: Casino.org)

Die „Online Gambling Barometer 2024“ genannte Erhebung entstand im Auftrag des Glücksspielverbandes Nederlandse Online Gambling Associatie (NOGA). Diese erhebt die Umfrage jährlich, um das Glücksspielverhalten im Land zu erfassen.

Drohende Abwanderung der Spieler ins illegale Online-Casino?

Wie das aktuelle Online Gambling Barometer [Seite auf Niederländisch] zeigt, steigt die Anzahl der Spieler in den Niederlanden seit der Legalisierung des Online-Glücksspiels. Diese sollten, so das Ziel der Regierung, zu mindestens 80 % ins legale Glücksspiel kanalisiert werden.

Laut der Erhebung der NOGA wurde diese Kennzahl mit einem Anteil von 95 % der in legalen Online-Casinos Spielenden nun übertroffen. NOGA-Direktor Peter-Paul de Goeij erklärte:

95 % ist ein schöner Prozentsatz, aber das bedeutet auch, dass etwa 90.000 Niederländer immer noch in illegalen Casinos spielen. So viel wie sämtliche Einwohner von Heerlen oder Hengelo.

Das illegale Angebot müsse daher reduziert werden. Damit mit einer wachsenden Spielerzahl im Land nicht auch eine Zunahme der Risikospieler einhergehe, müssten die Anbieter den Analysten zufolge zudem ihre Sorgfaltspflicht ernstnehmen.

Wie es um den Spielerschutz der Online-Glücksspielanbieter der Niederlande bestellt ist, untersuchte auch die Glücksspielbehörde Kasspelautoriteit (KSA). Diese stellte dabei im vergangenen Jahr Mängel bei zehn Online-Glücksspielanbietern fest. Infolgedessen kündigte die Behörde eine Verschärfung der Regeln an.

Seite dem Sommer 2023 gelten in den Niederlanden zudem strikte Werbebeschränkungen. So ist beispielsweise die ungezielte Werbung für Online-Casinos verboten. Ein gänzliches Werbeverbot hielt die Abgeordnetenkammer des Landes allerdings nicht für zielführend.

Zu scharfe gesetzliche Restriktionen, warnte de Goeij, könnten allerdings kontraproduktiv sein. Der Umfrage zufolge sei zum Beispiel über die Hälfte der Risikospieler nicht bereit, beim Online-Glücksspiel einen Einkommensnachweis vorzulegen. Würde dies verlangt, würden sie vielmehr zu einem illegalen Anbieter wechseln.

Dasselbe gelte für Einsatzlimits. So hätten über 40 % der Umfrageteilnehmer angegeben, sie wären nicht bereit, die Limits zu akzeptieren. Würden diese eingeführt, würden sie vielmehr zu Online-Casinos wechseln, die diesen gesetzlichen Vorgaben nicht entsprechen.

Die NOGA sieht aus diesen Gründen die Glücksspielbranche in der Pflicht. Empfehlenswert sei, Spieler mit riskantem Spielverhalten zu identifizieren und rechtzeitig schützend einzugreifen.