Niederlande: Neue Richtlinien für Online-Casino treten in Kraft

Posted on: 04/06/2024, 08:31h. 

Last updated on: 04/06/2024, 08:31h.

Die Glücksspielbehörde der Niederlande Kansspelautoriteit (KSA) hat am Montag neue Richtlinien für Online-Casinos veröffentlicht. Zu den neuen Bestimmungen, mit denen das verantwortungsvolle Glücksspiel gefördert werden solle, gehört unter anderem die Festlegung eines Einsatzlimits.

Kartenzahlung, Zahlung
Für Zahlungen im Online-Casino gilt in den Niederlanden demnächst ein monatliches Limit. (Bild: Pixabay)

Darüber hinaus wurden die Fürsorgepflichten der Anbieter hinsichtlich einer Echtzeitüberwachung der Spieler verschärft. Seien Hinweise auf riskantes Spielverhalten erkennbar, müssten die Betreiber nun innerhalb von kurzer Zeit eingreifen und die Wachsamkeit rund um die Uhr aufrechterhalten.

Niederlande führen Limit von 700 Euro fürs Online-Casino ein

Wie die Kansspelautoriteit in ihrer Ankündigung [Seite auf Niederländisch] erklärt, gelte bei Glücksspiel-Einsätzen nun ein Limit von 300 beziehungsweise 700 Euro pro Monat:

Die Einführung einer finanziellen Einzahlungsgrenze ist ein großer Schritt zur Schaffung eines sicheren Marktes. Bei der Einzahlung von 300 EUR (junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren) bzw. 700 EUR (ab 24 Jahren) oder mehr muss der Anbieter prüfen, ob sich der Spieler das Glücksspiel leisten kann, bevor er ihm weitere Einzahlungen erlaubt.

Könne sich ein Spieler höhere Einzahlungen der erfolgten Prüfung zufolge nicht leisten, müsse der Anbieter weitere Einsätze für den entsprechenden Monat sperren.

Die Einzahlungsgrenzen von 300 beziehungsweise 700 Euro sind keine fixen Beträge, sondern können von den Spielern aufgehoben werden. Haben sie das gesetzliche Limit in den Online-Casinos erreicht, müssen sie von den Anbietern zunächst für weitere Einzahlungen gesperrt werden. Können Sie den Betreibern nachweisen, sich das weitere Glücksspiel leisten zu können, werden sie für höhere Beträge freigeschaltet.

Als Nachweis über die entsprechende Liquidität können die Spieler nicht nur auf Einkommensnachweise zurückgreifen. Auch Einkünfte aus Erspartem oder Unternehmensbeteiligungen seien zu berücksichtigen.

Die Richtlinien hinsichtlich der Einzahlungsgrenze treten allerdings erst am 1. Oktober in Kraft. Bis dahin haben die Glücksspielbetreiber noch Zeit, ihre Technik anzupassen und gegebenenfalls neue Mitarbeiter einzustellen, um ihren Überprüfungspflichten nachkommen zu können.

Zugleich wies die Kansspelautoriteit auf die bereits geltenden geänderten Werberegeln hin. So hatte die Abgeordnetenkammer der Niederlande sich im Februar dieses Jahres zwar gegen ein Glücksspielwerbeverbot ausgesprochen, jedoch dürfen Werbeanzeigen für Online-Casinos nicht mehr im Fernsehen und Radio ausgestrahlt werden. Auch in den sozialen Medien müssen sie genau an Zielgruppen angepasst werden, um Minderjährige von der Werbung auszuschließen.

Abzuwarten bleibt, ob es den Betreibern gelingen wird, die neuen Richtlinien im Online-Casino erfolgreich umzusetzen. Andernfalls könnten doch noch schärfere Maßnahmen wie ein Totalverbot der Glücksspielwerbung drohen.