E-Sport-Turniere des Jahres 2024 mit deutlich niedri­geren Preis­geldern

Posted on: 24/12/2024, 05:15h. 

Last updated on: 24/12/2024, 10:42h.

Klaus Zimmermann Read More
Expertise: E-Sport, Gesetzgebung, Sport.

Die Gaming-Welt zog auch in diesem Jahr wieder auf der ganzen Welt Millionen von Fans in ihren Bann. Zugpferd waren dabei 2024 die großen E-Sport-Turniere von Dota 2, PUBG, Fortnite und Co. Im Vergleich zu früheren Austragungen mussten die dort antretenden Gamer jedoch erhebliche finanzielle Einbußen bei den Preisgeldern verkraften.

E-Sport-Turnier
Gesunkene Preisgelder bei den großen Turnieren (Bild: Flickr/Kevon Tao, CC BY 2.0)

Symptomatisch für den Rückgang der Preisgelder steht das Dota 2-Event The International. Die inoffizielle WM der besten Dota 2-Gamer war in den vergangenen Jahren stets ein Garant für neue Preisgeldrekorde.

The International mit massivem Preisgeldrückgang

Die höchste Summe wurde dabei im Jahr 2021 erzielt, als der Preispool auf gut 40 Mio. USD anstieg. Damit fand eine Entwicklung ihren vorläufigen Höhepunkt, die 2014 mit einer Gewinnsumme von 10,9 Mio. USD eingesetzt hatte. Seitdem war das Gesamtpreisgeld von Jahr zu Jahr unaufhörlich gestiegen.

Verantwortlich für die immensen Steigerungen war die Zusammensetzung des Preisgelds. Veranstalter Valve steuerte mit durchgehend 1,6 Mio. USD dabei einen zusehends geringeren Anteil bei. Der rasant wachsende Rest wurde durch die von den Fans millionenfach gekauften Spielpässe generiert. Auf diese Weise betrug das Verhältnis 2021 ungefähr 25 zu 1 zugunsten der von den Fans beigesteuerten Gelder.

Nachdem Valve 2023 von der bisherigen Preisgeldpraxis abwich und die Spielpässe nicht mehr direkt in den Preispool einflossen, brachen die Siegprämien ein. Im vergangenen Jahr betrugen sie knapp 3,8 Mio. USD, und sanken beim International 2024 auf magere 2,4 Mio. USD.

Davon konnte das siegreiche Team Liquid knapp 1,25 Mio. USD einstreichen. Zum Vergleich: Die siegreichen Gamer von Team Spirit gewannen im Rekordjahr 2021 18,2 Mio. USD. Dadurch nahm jeder der damaligen Spieler weitaus mehr Geld mit nach Hause als in diesem Jahr die gesamte Mannschaft des Siegers.

Auch Fortnite und PUBG verlieren

Ähnlich wie bei Dota 2 sieht es bei Fortnite aus. Dort hatten im Jahr 2019 noch 30 Mio. USD im Preisgeldtopf der inoffiziellen Weltmeisterschaft auf die die Spieler gewartet. In diesem Jahr sank die Summe auf etwas mehr als 1 Mio. USD.

Ein Gegenpol zu der rückläufigen Entwicklung ist das Game Honor of Kings. Das vom chinesischen Tech-Konzern Tencent Games entwickelte Multiplayer-Spiel erschien im November 2015 und ist in China äußerst populär. Zusätzlich angestachelt dürfte den Boom das hohe Preisgeld beim Finale der 2024er Serie. Dieses lag bei annähernd 10 Mio. USD und drang damit in Sphären vor, die andere Games schon lange nicht mehr erreichen.

Etwas höher waren die bei der WM zu gewinnenden Summen bei PlayerUnknown’s Battlegrounds (PUBG). Diese lagen in diesem Jahr bei 3 Mio. USD. Allerdings ist dies gegenüber 2023, als mehr als 25 Mio. USD für die bei der Global Championship erfolgreichen Spieler bereitstanden, ebenfalls ein kräftiger Rückschritt.

Trotz der stark gesunkenen Preisgelder scheint die Faszination der E-Sport-Fans auf der ganzen Welt ungebrochen. Noch immer schalten sich Millionen von ihnen live ein, wenn die Profis bei einem der großen s-Turniere um Pokale und noch immer lukrative Geldsummen spielen.