EGBA fordert Neuregulierung des Online-Glücksspiels in Österreich
Posted on: 19/12/2024, 02:39h.
Last updated on: 19/12/2024, 02:39h.
Der europäische Glücksspielverband EGBA fordert eine Neuregulierung für das Online-Glücksspiel in Österreich. Das dort derzeit herrschende Monopol sei ein Auslaufmodell, kritisiert die European Gaming and Betting Association und tritt für eine Neuordnung des Marktes ein.
Momentan hat lediglich der Anbieter win2day eine Genehmigung für Glücksspielangebote im Internet. Damit ist Österreich neben Polen das einzige europäische Land mit nur einem zugelassenen Betreiber.
Die Forderung nach einer Neuregulierung vom Online-Glücksspiel in Österreich begründet die EGBA mit drei Vorteilen der Mehrfachlizenzierung von Online-Casinos:
– Besserer Spielerschutz: Ein regulierter Rahmen schützt Nutzer durch verbindliche Sicherheitsvorkehrungen und sicherere Glücksspiel-Tools (z. B. Selbstausschluss).
– Verbesserte Regulierungsaufsicht: Ein System mit mehreren Lizenzen ermöglicht den Behörden eine bessere Überwachung und Kontrolle des Online-Glücksspielmarkts.
– Wirtschaftliche Vorteile: Eine Mehrfachlizenzierung für Online-Casinospiele könnte bis 2030 zusätzliche Steuereinnahmen in Höhe von 1 Mrd. Euro generieren.
Das Land befinde sich an einem Scheideweg, warnt der Verband. Dabei sei die Umstellung nicht kompliziert. Länder wie Dänemark und bald auch Finnland hätten bewiesen, dass Veränderungen möglich seien.
In vier Schritten zur Neuregulierung
Zuerst gehe es laut EGBA um die Schaffung eines wettbewerbsfähigen Rahmens für die Lizenzvergabe. Dabei gelte es, das staatliche Monopol durch ein robustes Mehrfachlizenzierungssystem zu ersetzen. Als nächstes sollte eine unabhängige Aufsicht in Form einer österreichischen Glücksspielbehörde gegründet werden.
Durch die Angleichung der österreichischen Glücksspielgesetze an bewährte europäische Normen könnten verpflichtende Instrumente für sicheres Glücksspiel etabliert werden. Die Gestaltung einer intelligenten Steuerpolitik führe schließlich dazu, dass die staatlichen Einnahmen steigen und die Anbieter ein wettbewerbsfähiges Produkt anbieten können.
Der EGBA-Generalsekretär Maarten Haijer betonte:
Die Belege aus ganz Europa sind eindeutig und überzeugend: Mehrfachlizenzen funktionieren. Sie bringen das Glücksspiel in den regulierten Markt, schützen die Verbraucher und bringen erhebliche Steuereinnahmen. Mit den laufenden Regierungsverhandlungen hat Österreich die einmalige Gelegenheit, seinen Ansatz zur Regulierung von Online-Casinos zu modernisieren und von den bewährten Regulierungsansätzen anderer Länder zu profitieren. Die Zeit zum Handeln ist jetzt.
Als positives Beispiel nennt der Verband die in Dänemark gemachten Erfahrungen. Diese zeigen laut EGBA die Vorteile der Mehrfachlizenzierung deutlich auf. Nach deren Einführung im Jahr 2012 sei die Kanalisierung des regulierten Online-Glücksspielmarktes von 72 % auf 90 % gestiegen.
Das habe in dem skandinavischen Land zu einem verbesserten Verbraucherschutz und neuen Steuereinnahmen geführt. Durch eine Neuregulierung vom Online-Glücksspiel in Österreich könnte ähnliches erreicht werden, so das Fazit der EGBA.
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