Österreich: 165 Einsatzkräfte gegen das illegale Glücksspiel
Posted on: 11/03/2024, 08:58h.
Last updated on: 11/03/2024, 08:58h.
In Österreich und Griechenland sind die Behörden mit 165 Einsatzkräften gegen das illegale Glücksspiel vorgegangen. Dies gab das österreichische Innenministerium am Samstag bekannt.
Bei dem Großeinsatz, zu dem es in der vergangenen Woche im Zuge der „OP IKARUS“ kam, wurden 19 Hausdurchsuchungen durchgeführt. In Ober- und Niederösterreich kam es hierbei zu 16 Durchsuchungen. Weitere drei Hausdurchsuchungen führte die griechische Finanzpolizei in Athen und Umgebung durch.
Groß angelegte Ermittlungen gegen über mehrere Staaten hinweg operierende organisierte Tätergruppen haben vor Kurzem auch in Spanien zum Erfolg geführt. Im Zuge der Zusammenarbeit von EUROPOL, INTERPOL und der nationalen spanischen Polizei konnte eine illegale Wett-Organisation ausgehoben werden. Diese soll für Spielmanipulationen und Wettbetrug unter anderem in Rumänien, Bulgarien, Russland und der Ukraine, aber auch in Bolivien verantwortlich gewesen sein.
Betrieb illegaler Spielautomaten in Österreich
Die Durchsuchungen wurden einerseits in Privatwohnungen, andererseits in Firmenzentralen und Spiellokalen durchgeführt. Dabei beschlagnahmten die Beamten unter anderem mehrere hundert Glücksspieleinrichtungen, PCs und hohe Bargeldeinnahmen.
Eine Lagerhalle in der Umgebung von Linz entpuppte sich als hochprofessionelle Werkstatt. Sie soll als Service- und Reparaturwerkstatt gedient und die illegalen Lokale mit Spielautomaten versorgt haben.
Die Täter, gegen die unter anderem die Finanzpolizei, Steuerfahndung, Zollamt, Bundeskriminalamt sowie das Sondereinsatzkommando Cobra ermittelten, hätten laut Bericht des Innenministeriums von Griechenland aus operiert. Sie sollen ein Netzwerk von Tarnfirmen betrieben und Scheinwohnsitze genutzt haben, um illegale Spielautomaten in Österreich zu betreiben.
Entscheidend für den Erfolg der Einsatzkräfte sei Innenminister Gerhard Karner zufolge die Zusammenarbeit gewesen. Einerseits hätten die Ministerien sich eng vernetzt, andererseits hätte sich die internationale Kooperation ausgezahlt.
Finanzminister Magnus Brunner kommentierte:
Die enge Vernetzung und gute Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Behörden ist Garant für die erfolgreiche Bekämpfung des illegalen Glückspiels. Dieser Erfolg zeigt, dass die Hartnäckigkeit der Ermittlerinnen und Ermittler Früchte trägt. Illegales Glücksspiel kennt keinen Spielerschutz und kann Existenzen zerstören. Jeder aus dem Verkehr gezogene illegale Automat ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen das illegale Glücksspiel, den wir unvermindert fortsetzen werden. Ich danke allen beteiligten Einsatzkräften. Denn egal welche Uniform sie tragen, ihr gemeinsames Ziel ist die Sicherheit Österreichs.
Die gemeinsamen Ermittlungen hätten ergeben, dass von den Tätern mehr als zehn Millionen Euro in Form von Glücksspielabgabe und Umsatzsteuer hinterzogen worden seien. Darüber hinaus bestehe der Verdacht, dass aufgrund organisierter Schwarzarbeit mehrere hunderttausend Euro Sozialversicherungsbeiträge vorenthalten worden seien.
Derzeit dauern die Ermittlungen laut Innenministerium noch an. Dementsprechend bleibt abzuwarten, ob sich die Verdächtigungen erhärten werden.
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