Österreichische Finanzpolizei stürmt illegale Poker-Runde
Posted on: 23/07/2020, 02:52h.
Last updated on: 23/07/2020, 02:52h.
Der österreichischen Finanzpolizei ist erneut ein erfolgreicher Schlag gegen die Glücksspielmafia gelungen. Wie die Kronen Zeitung heute berichtet hat, hatten die Polizeieinheiten im Rahmen eines gut geplanten Großeinsatzes insgesamt sechs Standorte in den Städten Linz und Wels gestürmt.
Insgesamt hätten die 21 beteiligten Beamten dabei 38 Glücksspielautomaten und zwei Pokertische beschlagnahmt. In einem Lokal in Wels hätten sich während des Einsatzes 30 Spieler zum Glücksspiel versammelt.
Lediglich zwei Personen seien im Rahmen des Einsatzes jedoch verhaftet worden. Hierbei handle es sich um einen Serben (44), der ohne Aufenthaltsgenehmigung in Österreich sei, und um einen Albaner (37).
Welche Strafe den Männern drohen könnte, ist nicht spezifiziert worden. Die Polizei ermittle jetzt jedoch intensiv gegen die jeweiligen Lokalinhaber.
Das Aufstellen illegaler Spielautomaten gilt in Österreich als ein Verwaltungsdelikt. Das bedeutet, dass den Betreibern in der Regel lediglich Geldbußen von 1.500 Euro auferlegt werden. Wie die österreichische Zeitung Kurier Anfang des Jahres jedoch berichtete, verdienten die Betreiber mit jedem illegalen Automaten gut 10.000 Euro im Monat. Politiker fordern daher schon länger, dass die Gesetze verschärft und die Strafen maßgeblich angehoben werden.
Ein Katz-und-Maus-Rennen zwischen Polizei und illegalen Anbietern
Ein Lokalinhaber in Wels sei besonders dreist gewesen. Die Polizei habe ihm schon seit Wochen Besuche abgestattet und immer wieder illegale Geldspielgeräte beschlagnahmt.
Im aktuellen Fall habe die Polizei einen Schlosser zur Hilfe rufen müssen, da der Betreiber seine Automaten mit Gewindestangen und Spezialbefestigungen fest am Boden verankert haben soll.
Auch das Finanzministerium beobachtet den Kampf der Behörden gegen das illegale Glücksspiel. Finanzminister Gernot Blümel sagt:
Auf die offensichtliche Dreistigkeit und Profitgier der Täter reagieren wir mit vermehrten Kontrollen.
Im Februar dieses Jahres berichtete der Kurier, dass die Einsätze von Jahr zu Jahr größer ausfielen. Die Betreiber griffen auf immer komplexere und gefährlichere Methoden zurück, um ihre Spielgeräte vor der Polizei zu schützen.
Dabei kämen zuweilen sogar Gasbomben gegen Beamte der Finanzpolizei und der Kripo zum Einsatz. Mittlerweile schickten die Behörden daher oft mehrere Dutzend Polizisten gleichzeitig zu einer Razzia.
Ob die Behörden durch stärkere und besser bemannte Kontrollen das illegale Glücksspiel künftig besser bekämpfen können, bleibt abzuwarten.
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