Online-Glücksspiel in Dänemark: Erfolgreiche Kanalisierung nach Markt-Liberalisierung
Posted on: 29/09/2022, 12:03h.
Last updated on: 29/09/2022, 12:07h.
Dänemark hat seinen Online-Glücksspiel-Markt vor zehn Jahren liberalisiert. Seitdem sei der Glücksspiel-Konsum der Dänen gestiegen. Die Mehrzahl der Spieler sei gleichzeitig in den legalen Markt kanalisiert worden. Dies berichtete die dänische Glücksspielaufsicht Spillemyndigheden am gestrigen Mittwoch.
Wie aus einer Pressemitteilung der Glücksspielbehörde [Seite auf Dänisch] hervorgeht, hätten sich die Ausgaben der Dänen für das Online-Glücksspiel seit der Marktöffnung im Jahr 2012 nahezu verdoppelt. Sie seien von rund 1,6 Mrd. DKK (rund 215 Mio. EUR) im Jahr 2012 auf rund 3,3 Mrd. DKK (rund 444 Mio. EUR) angestiegen.
Parallel hierzu habe jedoch auch die Kanalisierung der Spieler von illegalen Anbietern hin zu Anbietern mit dänischer Lizenz zugenommen. 90 % der Spieler hätten 2021 in Online-Casinos oder bei Online-Wettanbietern mit Konzession in Dänemark gespielt.
Stärkung und Diversifizierung des legalen Angebots
Die Gründe hierfür sieht der Direktor der Glücksspielbehörde, Anders Dorph, in dem breiten legalen Angebot, das sich durch die Liberalisierung des Online-Glücksspiel-Marktes ergebe. Allein im Jahr 2021 seien von der Glücksspielbehörde 57 Lizenzen ausgestellt worden.
Deutlich langsamer geht es im Vergleich zu Ländern wie Dänemark oder den Niederlanden bei der Vergabe der Lizenzen in Deutschland voran. Der Glücksspielstaatsvertrag zur Neuregulierung des Glücksspielwesens trat bereits im Juli 2021 in Kraft. Seitdem wurden allerdings erst neun Online-Glücksspielbetreiber lizenziert. Zu den jüngsten Zuwächsen auf der Whitelist der Glücksspielbehörde gehören dabei der in Malta ansässige Glücksspiel-Anbieter Rootz sowie die Gauselmann-Tochter Solar Operations.
Die legalen Angebote seien die Antwort der Regulierungsbehörden auf den Wunsch der Spieler gewesen, ein breiteres Spieleangebot zu haben und mehr Spiele bei privaten Anbietern spielen zu können.
Anders Dorph, Direktor der Glücksspielbehörde, erklärte:
Diese Anbieter unterlagen nicht den dänischen Vorschriften und zahlten daher keine Glücksspielsteuer an den Staat. Dies bedeutete auch, dass nicht die dänischen Vorschriften zum Verbraucherschutz und verantwortungsvollen Spielen einhalten mussten.
Die lizenzierten Anbieter jedoch würden die geltenden Gesetze einhalten und die Glücksspielbehörde sei stolz darauf, dass Dänemark nun eines der Länder mit der höchsten Spielerbeteiligung am Spiel bei lizenzierten Anbietern sei.
Der langen Liste der Lizenzinhaber in Dänemark steht eine noch längere Liste von nicht lizenzierten Betreibern gegenüber, die geblockt werden, um das legale Angebot zu stärken. So wurde vor Gericht in dieser Woche beispielsweise die Entscheidung der Behörde unterstützt, 82 Webseiten zu sperren. Insgesamt beläuft sich die Liste gesperrter Anbieter seit dem Jahr 2012 somit auf 227.
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