Online-Glücks­spiel in Por­tugal weiter auf Rekord­kurs

Posted on: 20/08/2024, 05:30h. 

Last updated on: 19/08/2024, 02:51h.

In Portugal wuchs das Online-Glücksspiel im zweiten Quartal 2024 in neue Rekordhöhen. Mit Bruttospieleinsätzen von 261,8 Mio. Euro wurde ein neues Allzeithoch erreicht. Zugleich markiert die Zahl nach Angaben der Glücksspielbehörde SRIJ das achte Rekordquartal in Folge.

Fahne Portugal, SRIJ-Logo
Das Online-Glücksspiel floriert laut Behörde (Bildgestaltung: casino.org)

Im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres erscheint das Wachstum um gerade einmal 1 Mio. Euro gering. Allerdings konnten die Anbieter von Online-Glücksspiel in Portugal gegenüber dem Vorjahresquartal um stattliche 27,2 % zulegen.

Mit Erlösen von 158,5 Mio. Euro sind Online-Casinos weiterhin für den Löwenanteil der Umsätze verantwortlich. Die Spieler setzten der Behörde zufolge insgesamt 4,37 Mrd. Euro. 82,3 % der Einsätze entfielen auf Online-Slots. Beim Casino-Tischspiel führend sind zudem Roulette (6,5 %) und Blackjack (4,9 %), gefolgt von Würfelspielen und Poker.

Im Gegensatz zum florierenden Online-Glücksspiel musste der landgestützte Sektor in Portugal ein Minus verkraften. In diesem Bereich sank der Gesamtumsatz im zweiten Quartal auf 63,7 Mio. Euro und damit um 4,5 %. Zwar wuchsen bei den Spielautomaten die Erlöse um 0,8 % auf 50,0 Mio. Euro. Dies konnte den Rückgang von 19,9 % beim klassischen Spiel in den Casinos allerdings nicht wettmachen.

Hinter den Online-Casinos folgen Online-Sportwetten. Der Sektor nahm gegenüber dem zweiten Quartal 2023 um 23,1 % zu. Dabei erlösten die Buchmacher 103,3 Mio. Euro, wobei Wetten auf Fußball annähernd 70 % ausmachen.

Warnung vor Glücksspiel-Schwarzmarkt in Portugal

Parallel zu den neuen Marktdaten warnte der portugiesische Glücksspielverband APAJO vor den Gefahren des illegalen Spiels. Der Verband stützt sich auf eine Studie, die er in der vergangenen Woche präsentierte.

Dieser zufolge machten bereits 41 % aller Spieler Erfahrungen mit Angeboten von nicht-lizenzierten Betreibern. Bei den 18- bis 34-Jährigen steige dieser Wert sogar auf über 50 %. Dies stelle ein erhebliches Risiko für den Spielerschutz in Portugal dar, so der Verband.

APAJO-Präsident Ricardo Domingues erklärte:

Derzeit handelt es sich bei den illegalen Betreibern zumeist um zwielichtige Projekte, die unverhohlen versuchen, die Leichtigkeit auszunutzen, mit der sie das portugiesische Publikum erreichen können. (…) Diese Art von Organisation setzt die Spieler allen möglichen Risiken aus, von ihren Guthaben bis hin zu ihren persönlichen und finanziellen Daten. Außerdem verhalten sie sich gegenüber gefährdeten Zielgruppen äußerst rücksichtslos.

Als Gründe für den aufkommenden Schwarzmarkt führt der Verband die fehlenden Regularien für die nicht-lizenzierten Online-Plattformen auf. Dazu gehörten höhere Boni und Quoten sowie eine größere Auswahl an Spielen.

Allerdings müssten sich die legalen Betreiber nicht verstecken, so Domingues. Für diese spreche eindeutig, dass sie laut Kundenbefragung eine umfassende Sicherheit sowie den deutlich besseren Kundensupport bieten. Ob dies ausreichen wird, um den illegalen Markt zurückzudrängen, muss sich jedoch noch zeigen.