Geneh­migung für Pariser Glücks­spiel-Klubs um ein Jahr verlängert

Posted on: 22/10/2024, 05:00h. 

Last updated on: 21/10/2024, 06:53h.

Ende vergangener Woche dürften Fans der Glücksspiel-Klubs in Paris erleichtert aufgeatmet haben. Grund dafür ist die Verlängerung der Glücksspiellizenz für die terrestrischen Spielstätten um ein Jahr. Ansonsten hätte ihnen Ende des Jahres das Aus gedroht.

Roulette, Würfel, Jetons
Die Glücksspiel-Klubs sind in der Krise (Bild: Freepics)

Die Glücksspiel-Klubs, die Besuchern in Paris den Zeitvertreib an Automaten und beim klassischen Casino-Spiel ermöglichen, hatten ursprünglich nur eine bis zum 31. Dezember 2024 terminierte Erlaubnis zum Weiterbetrieb. Diese war Anfang 2018 erfolgt und wurde seitdem bereits zweimal verlängert.

Die Glücksspiel-Klubs von Paris sind eine Besonderheit, die auf ein altes französisches Gesetz zurückgehen. Das noch aus dem Jahr 1919 stammende Regelwerk legt fest, dass Casinos im Umkreis von 120 Kilometern um das Zentrum der Hauptstadt Frankreichs verboten sind. Aus diesem Grund ist Paris eine der wenigen Hauptstädte Europas ohne offizielles Casino. Als Alternative etablierten sich die Glücksspiel-Klubs, in denen das Spiel zunächst geduldet wurde. Die Genehmigung aus dem Jahr 2018 diente dazu, dem Geschäft einen legalen Rahmen zu verleihen. Eigentlich hätten die Lizenzen 2020 und 2021 auslaufen sollen. Aufgrund der Corona-bedingten Schließungen waren sie jedoch noch einmal bis Ende dieses Jahres verlängert worden.

Ursprünglich hatte die Verlängerung bereits im Sommer erfolgen sollen, was jedoch durch die Parlamentswahlen zunichtegemacht wurde. Aufgrund der langwierigen Regierungsbildung war das Vorhaben vorläufig auf Eis gelegt worden.

Endgültige Erlaubnis lässt auf sich warten

Die Verzögerung führte dazu, dass die Glücksspiel-Klubs aus Paris weiter auf eine endgültige Einbindung in die französische Glücksspiellandschaft warten. Nun dürfen sie ihre Aktivitäten einer Anordnung des Finanzministeriums zufolge bis zum 31. Dezember 2025 fortsetzen.

Trotz der Verlängerung zeigten sich die Betreiber über die Fortsetzung des Schwebezustands enttäuscht. So sagte Sébastien Leclercq, Generaldirektor des Circus Casino France, das einen Klub in der Hauptstadt betreibt:

Wir sind sehr enttäuscht, denn die Klubs leiden sehr darunter. (…) Aber kein Spielclub ist heute rentabel, und ich erinnere Sie daran, dass einer von ihnen leider wegen mangelnder Rentabilität geschlossen wurde.

Als Grund für die Misere hat die Branche zum einen die auch in Frankreich geplanten Steuererhöhungen für das Glücksspiel ausgemacht. Höhere Abgaben in Kombination mit wachsenden Kosten für Gehälter und Mieten seien vielfach nicht mehr finanziell tragbar.

Helfen könnte eine Ausweitung des eingeschränkten Spielangebots. Doch die Integration von Roulette in den Spielbetrieb scheint erst möglich, nachdem die Klubs in den legalen Markt umfassend integriert wurden.