Partnerschaft mit Sportradar: Schweizer Handball verstärkt Integritätsbemühungen
Posted on: 27/11/2021, 05:30h.
Last updated on: 26/11/2021, 11:25h.
Der Schweizerische Handballverband SHV engagiert sich gemeinsam mit dem Sporttechnologieunternehmen Sportradar verstärkt für die Integrität im Sport. Dies gab der Verbund in dieser Woche bekannt. Im Rahmen einer auf mehrere Jahre angelegten Partnerschaft werde künftig ein Betrugserkennungssystem des Konzerns bei Handballveranstaltungen in der Schweiz eingesetzt.
Anti-Betrugssystem überwacht Handball in der Schweiz
Wie der SHV mitteilt, werden seine Veranstaltungen künftig vom Universal Fraud Detection System (UFDS) der Sportradar Integrity Services überwacht werden. Das System sammle Daten zu Wettbewegungen vor und während sportlicher Begegnungen. Im Anschluss würden Wettmuster von unabhängigen Sportradar-Integritätsexperten geprüft. Bei Hinweisen auf Anomalien werde der Verband umgehend über die verdächtigen Spiele informiert.
Das UFDS solle unter anderem bei Spielen der Quickline Handball League und des Mobiliar Handball Cups zum Einsatz kommen. Zudem finde das Monitoring auch bei „andere[n] Männer- und Frauenspiele[n]“ Anwendung.
Im aktuellen Statement erklärt SHV-Geschäftsführer Jürgen Krucker:
Wir unternehmen alle notwendigen Schritte, um unseren Sport zu schützen, und wir wissen, dass dabei die Überwachung von Wetten auf allen Wettbewerbsebenen eine wichtige Rolle spielt. Sportradar Integrity Services hat eine nachgewiesene Erfolgsbilanz im Bereich der Sportintegrität. Indem wir sie an Bord geholt haben, werden wir einen entscheidenden Einblick in die weltweiten Wettaktivitäten rund um unsere Wettbewerbe erhalten.
Auch Andreas Krannich, Geschäftsführer von Sportradar Integrity Services, zeigt sich erfreut über die Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Handballverband. So zeige sich insbesondere mit Blick „auf die jüngsten globalen Ereignisse“ ein verstärktes Interesse an Wetten auf Sportarten wie Handball. Sein Unternehmen sei fest entschlossen, den SHV bei seinen Integritätsbemühungen zu unterstützen.
Auch internationaler Handballverband setzt auf Sportradar-Unterstützung
Bereits eine Woche zuvor hatte die Internationale Handballföderation (IHF) bekanntgegeben, beim Schutz der Integrität des Sports auf die Unterstützung von Sportradar Integrity Services zu setzen. So werde das Anti-Betrugssystem UFDS bei diversen IHF-Veranstaltungen eingesetzt. Hierzu gehörten unter anderem Welt-, Junioren- und Jugendweltmeisterschaften der Männer und Frauen sowie der IHF Super Globe.
Im Vergleich zu Sportarten wie Tennis kommt es im Handball verhältnismäßig selten zum Verdacht der Spiel- und Wettmanipulation. Frei von Betrugsfällen oder -versuchen ist der Sport jedoch nicht.
So erklärte beispielsweise der russische Handballverband FGR Ende September, Strafverfahren gegen mehrere Mitglieder seines diesjährigen U19-Europameisterschaftsteams einzuleiten. Zuvor waren acht Spieler der Mannschaft wegen Spielmanipulation mit Sperren von neun Monaten bis fünf Jahren belegt worden. Der FGR hatte zudem festgestellt, dass die Sportler über Dritte Wetten auf EM-Spiele platziert hatten, an denen sie selbst beteiligt waren.
Das russische Team hatte bei dem Turnier im August sechs von sieben Spielen verloren und schlussendlich Platz 15 von 16 belegt.
Eigenen Angaben zufolge ist es Sportradar Integrity Services in den vergangenen 16 Jahren gelungen, über 6.500 verdächtige Spiele in diversen Sportarten zu erkennen. Allein im laufenden Jahr hätten die Systeme und Experten mehr als 750 Partien entdeckt, die im Verdacht stünden, Manipulationen zum Opfer gefallen zu sein.
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