Pferdesport, Royals und Champagner: Die Rennwoche von Ascot beginnt
Posted on: 18/06/2019, 02:23h.
Last updated on: 18/06/2019, 02:56h.
Heute beginnt mit dem Royal Ascot eine der wichtigsten Veranstaltungen im Pferderennsport. Bis zum kommenden Samstag werden bei rund 30 Rennen Pferde unterschiedlichster Alters- und Leistungsklassen mit ihren Jockeys unter den Augen der königlichen Familie um den Sieg kämpfen.
Auch in diesem Jahr werden sich die Blicke der Pferdeinteressierten vor allem auf den kommenden Donnerstag richten, denn der dritte Tag des Royal Meetings gilt seit jeher als wichtigster Tag der Veranstaltung.
Trubel am Ladies’ Day
Der dritte Tag des Royal Meetings trägt den inoffiziellen Titel Ladies’ Day. Er ist weit über die Renn-Szene hinaus bekannt für die extravaganten Hüte und Outfits, die die Damen an diesem Tag zur Schau tragen. In den Tagen danach berichtet die Weltpresse ausführlich über die oft fantasievoll gestylten Kreationen.
Doch auch für das Geschehen auf der Rennbahn zählt dieser Tag als wichtigster Termin im Kalender der Pferdebegeisterten: Seit 1807 wird dann mit dem Ascot Gold Cup das bedeutendste Rennen des Royal Meetings ausgetragen.
Mit einer Distanz von 4.022 Metern gehört der Gold Cup zu den längeren Rennen, bei dem Vollblüter im Alter von vier und mehr Jahren zugelassen sind. Bei einem der bedeutendsten Galopprennen Großbritanniens geht es für die Teilnehmer um eine Gesamtbörse von 500.000 Pfund Sterling, wovon der Sieger mit 283.500 Pfund Sterling den Löwenanteil einstreicht.
Auch in diesem Jahr werden die Besucher an den Wettschaltern und bei Online Buchmachern für klingende Kassen sorgen, denn neben Fußball zählt der Pferdesport in Großbritannien zu den Sportarten, auf die am häufigsten gewettet wird.
Stradivarius Favorit für den Gold Cup
Der Gold Cup ist für die Wettfreunde das Ascot-Highlight. In diesem Jahr ist der fünfjährige Hengst Stradivarius mit einer Quote von 1:1,5 haushoher Wettfavorit. Gleichzeitig ist das von John Gosden trainierte Pferd Titelverteidiger, denn der Hengst dominierte bereits im Vorjahr das Rennen.
Stradivarius’ Besitzer Bjorn Nielsen setzt auf ein eingespieltes Team, denn wie im letzten Jahr wird Stradivarius von dem berühmten Jockey Frankie Dettori geritten. Der jetzt 48-jährige Jockey hat den Gold Cup in seiner Karriere bereits fünfmal gewonnen und könnte am Donnerstag mit einem weiteren Sieg das halbe Dutzend an Triumphen in Ascot voll machen.
Mit einigem Abstand auf den Favoriten folgen Cross Counter (Jockey: James Doyle, Trainer: Charlie Appleby , Besitzer: Godolphin, Quote: 1:4,2) und Dee Ex Bee (Jockey: Silvestre De Sousa, Trainer: Mark Johnston, Besitzer: Scheich von Dubai , Quote: 1:5,0).
Im letzten Jahr war Stradivarius ein höchst seltener Erfolg gelungen: Das Pferd gewann in einer Saison neben dem Gold Cup die hochdotierten und prestigeträchtigen Rennen Goodwood Cup und Lonsdale Cup. Durch die Siege sicherte sich Stradivarius’ Besitzer einen Bonus von 1 Millionen Pfund Sterling, der für den Gewinn aller drei Veranstaltungen innerhalb eines Jahres ausgelobt worden war.
Experten schätzen, dass das sich das Wettvolumen rund um das Royal Meeting 2019 im Milliardenbereich bewegen wird. Dabei muss nicht zwangsläufig auf Sieger oder die Reihenfolge der ins Ziel galoppierenden Pferde gesetzt werden.
Neben den traditionellen Wetten floriert das Geschäft mit ausgefalleneren Wetten. So kann beispielsweise auf die Farbe des Hutes getippt werden, den die Queen bei der Eröffnung trägt oder auf die Anzahl der Besuche einzelner Mitglieder der königlichen Familie.
Königliche Schirmherrschaft
Die Rennwoche von Ascot steht traditionell unter Schirmherrschaft des britischen Königshauses. Erstmals wurde das Royal Meeting im Jahr 1768 in Ascot ausgetragen. Damit zählt die Veranstaltung zu den weltweit ältesten Events im Pferderennsport.
Während des Royal Meetings werden die einzelnen Renntage von Mitgliedern der königlichen Familie eröffnet, die der Rennbahn von Ascot aus dem nahegelegenen Windsor Castle einen Besuch abstatten.
Das Rennen ist ein fester Bestandteil des königlichen Terminkalenders. Bereits 2012 schrieb Königin Elizabeth in einem Grußwort:
“Vieles hat sich verändert in den vergangenen 60 Jahren, aber eines ist geblieben: Jedes Jahr sind in dieser speziellen Woche im Juni die Augen derer, die Pferderennen lieben, auf diese schöne Gegend hier gerichtet.”
Auch die ständige Präsenz hochrangiger Familienmitglieder wie der Königin, Prinz Charles, seiner pferdebegeisterten Schwester Prinzessin Anne oder deren Kinder sowie Angehörige des Hochadels und der Oberschicht tragen dazu bei, dass das Royal Meeting nicht nur am Ladies’ Day eines der wichtigsten Gesellschaftsereignisse in Großbritannien ist.
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