Philippinen: Glücksspiel­aufsicht verteidigt Offshore-Glücksspiel­betreiber

Posted on: 11/06/2024, 05:30h. 

Last updated on: 10/06/2024, 05:33h.

Die Glücksspielbehörde der Philippinen, die Philippine Amusement and Gaming Corporation (PAGCOR), hat am Sonntag in einer Mitteilung die sogenannten POGOs verteidigt. Die legalen Offshore-Glücksspielbetreiber würden, so betonte die Behörde, keine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen.

Cyberkriminalität, Hacker
Cyberkriminelle sind nach Ansicht der philippinischen Glücksspielaufsicht eine echte Bedrohung. (Bild: Pixabay/Pete Linforth)

Anders sei dies bei Hacker- und Betrugssyndikaten. Diese seien als wahre Bedrohung für die nationale Sicherheit anzusehen, nicht etwa die regulierten Glücksspielunternehmen.

Bei den POGOs handelt es sich um Glücksspielbetreiber, die auf den Philippinen lizenziert und von dort aus unternehmerisch tätig sind. Ihre Kunden befinden sich aber nicht auf den Philippinen, sondern im Ausland, größtenteils in China, wo das Online-Glücksspiel jedoch verboten ist.

Die POGOs würden vielmehr einen wichtigen Beitrag für die Haushaltskasse der Regierung leisten. Im Jahr 2023, so betonte PAGCOR-Vorsitzender Alejandro H. Tengco, hätten die POGOs über 5 Mrd. PHP (rund 79 Mio. EUR) zu den Einnahmen der Glücksspielbehörde beigetragen.

Tengco ergänzte im Statement [Seite auf Englisch]:

Für uns sind die wirkliche Bedrohung die ausländischen Hacker- und Betrugssyndikate, die im Untergrund operieren, und sie sind diejenigen, die unsere Strafverfolgungsbehörden zu lokalisieren und zu zerschlagen versuchen. Und wir arbeiten in dieser Hinsicht voll mit den Behörden zusammen.

Lizenzierte Glücksspielbetreiber zu verteufeln sei nicht zielführend. Schließlich würden diese von der Glücksspielaufsicht streng überwacht und Steuern im Land zahlen.

Gesetzentwurf zum Verbot der POGOs vorgelegt

Dem Statement von PAGCOR ging ein Gesetzentwurf voraus, den der Senator Win Gatchalian Ende des vergangenen Monats vorlegte. Dieser sieht ein Verbot der philippinischen Offshore-Glücksspielbetreiber vor.

Der Argumentation Gatchalians zufolge würden die Tätigkeiten der Offshore-Glücksspielanbieter den Philippinen mehr Schaden als Nutzen bringen. Darüber hinaus warf er den Unternehmen vor, für Menschenhandel und Online-Betrügereien verantwortlich zu sein.

Seine Vorwürfe basieren auf der jüngsten Razzia der philippinischen Polizei bei einem POGO, das als Online-Betrugsunternehmen tätig gewesen und 700 Menschen illegal festgehalten haben soll.

Die Glücksspielbehörde betonte nun allerdings, bei derartigen Unternehmen handele es sich nicht um legale Offshore-Glücksspielbetreiber. Statt diese ins Visier zu nehmen, seien intensivere Maßnahmen gegen die Verbrechensbekämpfung erforderlich. Hacker, Betrüger und Cyberkriminelle seien nicht am legalen Offshore-Glücksspiel beteiligt.

Anstatt in lizenzierten Räumlichkeiten würden sie sich vielmehr in hochgesicherten Gebäuden verstecken. Dementsprechend sei ein entschiedenes Vorgehen gegen diese Syndikate, nicht aber gegen den legalen Glücksspielsektor angebracht, so die Haltung der Behörde.