Philippinen sperren knapp 5.800 illegale Online-Casinos

Posted on: 19/07/2024, 05:30h. 

Last updated on: 18/07/2024, 04:03h.

Die Philippinen setzen beim Kampf gegen illegale Online-Casinos verstärkt auf IP-Sperren. Nun gab der Präsident der Glücksspielbehörde PAGCOR Alejandro Tengco bekannt, insgesamt 5.793 nicht-lizenzierte Anbieter gesperrt zu haben.

Manila
Auch die Philippinen setzen auf IP-Sperren (Bild: Unsplash/K. Wook)

Tengco machte die Angaben zu den Netzsperren für illegale Online-Casinos auf den Philippinen im Rahmen einer Anhörung vor einem Senatsausschuss. Dabei erklärte der Behördenchef, dass der Online-Glücksspielsektor gut reguliert werden müsse, um die Verbreitung von illegalem Spiel zu verhindern.

Die Sperren würden helfen, Zahlungen in den legalen Glücksspielsektor zu kanalisieren. Dies trage auch zur Steigerung der Staatseinnahmen bei.

Dazu stellte Tengco fest:

Wenn wir das nicht regulieren, wohin fließt das Geld dann, außer in die Taschen derjenigen, die diese Geschäfte betreiben? Die Regierung profitiert nicht einen Cent davon.

Gegenüber Reportern erklärte der PAGCOR-Direktor, dass er die Einnahmen aus illegalen Online-Geschäften auf etwa 200 bis 250 Mrd. PHP (3,1 bis 3,9 Mrd. Euro) schätze. Folglich würden die dafür eigentlich anfallenden Steuern in mehrstelliger Millionenhöhe dem Staat entgehen.

Weitere illegale Anbieter im Fokus

Mit den knapp 5.800 Sperren dürfte das harte Vorgehen der Glücksspielbehörde gegen missliebige Anbieter jedoch noch nicht vorbei sein. Insgesamt identifizierte PAGCOR 7.747 Websites, die illegales Online-Glücksspiel in dem asiatischen Land anbieten.

Somit sind derzeit erst rund 75 % aller nicht-lizenzierten Betreiber geblockt, während annähernd 2.000 Angebote noch online sind. Deshalb dürfte die Behörde in den kommenden Wochen weitere Online-Casinos auf den Philippinen mit IP-Sperren belegen.

Nicht nur die Philippinen setzen bei der Bekämpfung des illegalen Online-Glücksspiels auf IP-Sperren. Auch in Australien nutzen die Behörden das Tool, um nicht-lizenzierte Betreiber vom Markt fernzuhalten. So gab die Kommunikationsbehörde ACMA erst am Mittwoch bekannt, weitere Online-Anbieter geblockt [Seite auf Englisch] zu haben. Insgesamt wurden in dem Land seit Einführung der IP-Sperren im Jahr 2019 auf diese Weise über 1.000 illegale Online-Casinos verbannt.

Neben den Netzsperren setzt die Regierung der Philippinen das Online-Glücksspiel auch auf andere Weise unter Druck. Ein wichtiger Teil der Strategie ist dabei die strikte Begrenzung der Lizenzen für legale Anbieter.

Dabei haben die Behörden die Anzahl der Genehmigungen für ausländische Glücksspielanbieter zuletzt massiv gesenkt. Hatte es im vergangenen Jahr noch knapp 300 lizenzierte Online-Casinos auf den Philippinen gegeben, wurde deren Zahl mittlerweile auf 43 verringert.