Philippinen verbieten POGO Online-Glücks­spiel

Posted on: 23/07/2024, 08:30h. 

Last updated on: 24/07/2024, 09:13h.

Die Philippinen greifen im Kampf gegen ausländisches Online-Glücksspiel hart durch und verbieten die auch Philippine Offshore Gaming Operators (POGOs) genannten Betreiber. Dies erklärte der philippinische Staatschef Ferdinand Marcos Jr. im Rahmen einer Ansprache vor dem Parlament.

Ferdinand Marcos Jr.
Der Regierungschef gab das Verbot bekannt (Bild: Flickr/Prachatai, CC BY-NC-ND 2.0)

Nach dem Willen der Regierung der Philippinen soll das von internationalen Unternehmen organisierte Online-Glücksspiel bis Ende des Jahres stillgelegt werden. Betreiber, die derzeit in dem asiatischen Staat aktiv sind, haben somit bis zum 31. Dezember 2024 Zeit, um dies zu beenden.

Bis dahin müssen sie ihre auf Spieler von den Philippinen abzielenden Websites abschalten. Darüber hinaus wird die philippinische Glücksspielbehörde PAGCOR ab sofort keine neuen Genehmigungen mehr für POGOs erteilen, so Marcos Jr. gegenüber den Abgeordneten.

Während seiner Rede machte der Premierminister unmissverständlich deutlich:

Mit Wirkung von heute sind alle POGOs verboten. Hiermit weise ich PAGCOR an, die POGOs bis zum Ende des Jahres abzubauen und ihre Tätigkeit einzustellen.

Der rigide Einschnitt kommt für Beobachter nicht ganz unerwartet, denn bereits im Vorfeld hatten Medien über schärfere Sanktionen gegen das Online-Glücksspiel spekuliert.

Er folgt auf eine Reihe von Razzien gegen POGO-Betreiber, die die Behörden in den vergangenen Wochen in mehreren Landesteilen durchführten. Diese sollen unter anderem in Menschenhandel und Betrug verwickelt gewesen sein.

Illegale Verstrickungen der POGOs

Auslöser des bevorstehenden Online-Glücksspiel-Verbots auf den Philippinen ist deshalb der Vorwurf diverser krimineller Handlungen. Demnach machten sich die POGOs in der Vergangenheit schwerwiegender Vergehen schuldig.

Der Regierungschef warf den Betreibern vor:

Unter dem Deckmantel der Legalität haben sie sich in Bereiche vorgewagt, die dem Glücksspiel am nächsten stehen. Dazu zählen Delikte, die von Finanzbetrug, Geldwäsche, Prostitution und Menschenhandel bis hin zu Entführung, brutaler Folter und sogar Mord reichen.

Die Regierung folgt mit ihrer Entscheidung der Initiative von mehreren Senatoren sowie des Finanz- und Wirtschaftsministeriums, die sich für ein vollständiges Verbot eingesetzt hatten. Allerdings gab es in verantwortungsvoller Position nicht nur Befürworter des nun erlassenen POGO-Banns.

Zu den Skeptikern hatte auch der Vorsitzende und CEO der Glücksspielbehörde, Alejandro Tengco gezählt. Er vertrat die Auffassung, dass der effektivste Weg zur Kontrolle illegaler POGO-Aktivitäten nicht in einem umfassenden Verbot bestehen müsse.

Stattdessen brachte er eine bessere Regulierung der Branche ins Spiel. Dazu zählte im vergangenen Jahr auch die erneute Prüfung und Neuzulassung aller Online-Lizenznehmer auf den Philippinen. Dies scheint der Regierung allerdings nicht ausgereicht zu haben, um das Online-Glücksspiel auf den Philippinen zu zügeln.