Razzia gegen milliardenschweres illegales Glücksspiel in Macau
Posted on: 12/01/2023, 11:02h.
Last updated on: 12/01/2023, 11:17h.
Die Polizei von Macau hat im Kampf gegen illegales Glücksspiel einen Erfolg erzielt. Wie die Behörden am frühen Donnerstag mitteilten, seinen im Verlauf der Aktion 15 Einwohner des Spielerparadieses verhaftet worden.
Die Verdächtigen gehörten nach Polizeiangaben zu einer kriminellen Gruppe, die seit dem Jahr 2017 illegales Glücksspiel betrieben haben soll. Mit der verbotenen Vermittlung von Online-Wetten und dem Angebot von Online-Casinos hätten sie einen Umsatz von gut 2,7 Mrd. USD (2,5 Mrd. Euro) erzielt.
Zugriff nach jahrelangen Ermittlungen
Der Razzia vorausgegangen seien jahrelange Ermittlungen der Behörden von Macau und der benachbarten chinesischen Provinz Guangdong. Die grenzüberschreitende Kooperation habe bereits im Jahr 2021 begonnen. Damals seien erste Hinweise auf das illegale Glücksspiel der Gruppe aufgetaucht.
Ein Justizsprecher aus Macau erklärte:
Diese Organisation hat mehrere Arten von internetbasierten Glücksspielen betrieben, darunter einige selbst entwickelte, wie Online-Baccarat, ein ‘Angelspiel’ sowie illegale Fußballwetten.
Um das illegale Glücksspiel vor staatlicher Verfolgung zu schützen, seien die Server im Ausland stationiert gewesen. Die Zentrale sei jedoch in einer Luxuswohnung in Macau untergebracht gewesen.
Den mutmaßlichen Anführern und ihren Untergebenen werde über illegales Glücksspiel hinaus Geldwäsche vorgeworfen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen jahrelange Haftstrafen.
Neuer Glücksspiel-Boom in Macau?
Die Razzia gegen illegales Glücksspiel fällt in eine Zeit, in der in Macau vonseiten der Casino- und Hotel-Betreiber großer Optimismus herrscht. Der erwartete Aufschwung hängt mit den beendeten Corona-Beschränkungen in China zusammen.
Diese hatten den Glücksspiel-Markt von Macau fast zum Erliegen gebracht. In den ersten drei Tagen nach Ende des Reiseverbots zählten die Tourismus-Manager der Stadt jedoch bereits wieder knapp 110.000 Besucher.
Die Tourismusbranche der Stadt hat auf den gewachsenen Besucherandrang bereits reagiert. So schossen im Vorfeld des chinesischen Neujahrsfests Ende Januar die Hotelpreise in die Höhe. Beispielsweise ruft das Wynn Casino Resort in dem Zeitraum Übernachtungspreise von umgerechnet über 1.000 Euro auf. Im Vergleich zum Corona-gebeutelten Januar 2022 entspricht dies einem Anstieg um rund 80 %.
In Macau hoffen Casinos und Hotellerie nun nicht nur auf steigende Gästezahlen aus China. Sie setzen zudem auf Besucher aus Hongkong.
Um der finanzkräftigen Klientel einen Kurzurlaub ins nur 65 Kilometer entfernte Macau schmackhaft zu machen, vergeben die Bus- und Fährunternehmen kostenlose Rückfahrten. Einzige Bedingung: Die Reisenden müssen mindestens eine Nacht in Macau verbringen.
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