Spanien analysiert Corona-Auswirkungen auf das Online-Glücksspiel
Posted on: 22/07/2020, 10:34h.
Last updated on: 22/07/2020, 01:42h.
Das spanische Gesundheitsministerium hat in diesem Monat eine Studie zu den Auswirkungen von COVID-19 auf den Konsum des Online-Glücksspiels veröffentlicht. Demnach sei dieser gesunken, während die Nutzung von Videospielen und des Internets generell zugenommen habe.
Die Studie [Seite auf Spanisch] basiert auf Befragungen, die von der Drogenbeobachtungsstelle OEDA (Observatorio Español delas Drogas y las Adicciones) zwischen dem 18. März und dem 30. Juni durchgeführt wurden. Sie hatte das Ziel, die Auswirkungen von COVID-19 auf das Verhalten der Menschen in Bezug auf den Konsum von Drogen, Tabak, Alkohol, dem Online-Glücksspiel und Videospielen zu bestimmen.
Rückgang des Online-Glücksspiels verzeichnet
Die Befragungen zum Konsum von Videospielen, Online-Glücksspiel und des Internets zeigten dabei:
„…einen Anstieg der Häufigkeit der Nutzung von Videospielen und des Internets, während ein Rückgang bei der Häufigkeit des Konsums von Online-Glücksspielen und ein Wechsel der Art der Glücksspiele beobachtet werden konnte.“
Von den Befragten hätten 86,6 % angegeben, weder während der Ausgangssperren noch davor Online-Glücksspiele gespielt zu haben. 28,5 % der Spieler hätten dies ebenso häufig wie zuvor getan. 26 % hätten häufiger gespielt, 45,5 % dagegen weniger oft als.
Die spanische Regierung beschränkte die Werbung für das Online-Glücksspiel während des Alarmzustandes auf die Zeit zwischen 1:00 und 5:00 Uhr morgens. Künftig soll ein neues Gesetz die Werbung für das Online-Glücksspiel in ähnlicher Weise regeln. Am Montag hat die spanische Regierung die EU-Kommission gebeten, die derzeitige Prüfung des entsprechenden Dekretes zu beschleunigen, da das Wiederaufflammen des Virus in Katalonien erneute Ausgangsbeschränkungen notwendig machen könne.
Damit würden die Einwohner erneut mehr Zeit zu Hause verbringen und Glücksspiel-Werbung würde jene „schwer treffen“, die mit dem Dekret geschützt werden sollen. Das Gesetz zur Regulierung der Glücksspielwerbung sei daher von dringender Bedeutung für die öffentliche Gesundheit.
Die Nutzung von Videospielen habe während der Ausgangssperre im Gegensatz zum Online-Glücksspiel zugenommen. So hätten 15,2 % der Befragten angegeben, währenddessen mit dem Videospielen begonnen zu haben. Rund 7,2 % seien dabei als suchtgefährdet einzustufen, wobei eine Gefahr der Videospielsucht vor allem bei den unter 18-Jährigen zu verzeichnen sei.
Die Ergebnisse der Befragung, so das OEDA, seien unter Vorbehalt zu interpretieren. Derzeit seien die Befragungsmöglichkeiten begrenzt und es müsse abgewartet werden, welche Ergebnisse umfangreichere Studien hervorbringen würden.
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