Rückgang legaler Spielautomaten: Automatenwirtschaft warnt vor den Folgen
Posted on: 30/03/2023, 10:02h.
Last updated on: 30/03/2023, 10:06h.
Der Vorstandssprecher des Dachverbands der Deutschen Automatenwirtschaft (DAW) Georg Stecker warnt aktuell vor den Folgen des Rückgangs legaler Spielautomaten. Ein geringeres legales Glücksspielangebot könne zum Wachstum des Schwarzmarktes führen. Anlass für die Warnung bietet die in diesem Monat veröffentlichte Studie „Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Unterhaltungsautomatenwirtschaft“.
Die vor wenigen Tagen veröffentliche Studie wurde vom Institut der Deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH für Die Deutsche Automatenwirtschaft e. V. erstellt. Die Ergebnisse weisen auf einen deutlichen Rückgang der legalen Spielautomaten in Gaststätten und Spielhallen hin.
Deutlicher Rückgang legaler Spielautomaten
So gab es im Jahr 2016 noch insgesamt 264.000 Spielautomaten. Diese sind den Zahlen der Studie entsprechend bis zum Jahr 2019 auf 225.000 gesunken. Im ersten Coronajahr 2020 erfolgte ein weiterer Rückgang um 7 % auf 210.000 Spielautomaten.
Bis zum Januar 2022 ging deren Anzahl noch weiter zurück, bis auf nunmehr 180.000 Geräte. Davon seien 123.000 Spielautomaten in Spielhallen betrieben worden. 57.000 Geräte seien in Gaststätten aufgestellt gewesen.
Den Zahlen der Studie zur Unterhaltungsautomatenwirtschaft zufolge sind mit der Anzahl der Spielautomaten auch die Umsätze gesunken. Für das Jahr 2017 wurden noch Bruttoumsätze der Automatenwirtschaft in Höhe von rund 7 Mrd. EUR verzeichnet. Im Jahr 2019 sank dieser Betrag auf rund 6,2 Mrd. EUR. Im Folgejahr 2021 gingen die Bruttoumsätze auf knapp 5 Mrd. EUR weiter zurück.
Warnungen vor Auswirkungen auf den Spielerschutz
Der deutliche Rückgang könnte sich DAW-Vorstandssprecher Stecker zufolge auf den Spielerschutz auswirken. Die Ursachen für die sinkenden Zahlen sieht er in gesetzlichen Novellierungen.
So sagte Stecker:
Im Wettbewerb mit dem illegalen Glücksspiel ist das Angebot der Automatenwirtschaft durch eine teilweise fehlgeleitete Regulierung nicht mehr ausreichend attraktiv und verfügbar, um den im Glücksspielstaatsvertrag geforderten Kanalisierungsauftrag erfüllen zu können. Nur ein legales Spielangebot gewährleistet einen starken Jugend- und Spielerschutz und kann den Schwarzmarkt austrocknen.
Um den Spielerschutz gewährleisten zu können, müsse Stecker zufolge einerseits das Vorgehen gegen das illegale Glücksspiel verschärft werden. Andererseits sei eine Stärkung des legalen Spiels erforderlich.
Auch Lars Rogge, Vorsitzender der Geschäftsführung des Verbands der Deutschen Automatenindustrie e. V. (VDAI) sieht den Grund für den Abwärtstrend in Gesetzesänderungen. Einerseits sei die Novellierung der Spielverordnung im Jahr 2014 für den Rückgang verantwortlich, andererseits die Neuregulierung des Glücksspielwesens im Jahr 2021.
Parallel zum sinkenden legalen Angebot, so betonte auch Rogge, wachse das illegale Glücksspiel, denn das Spiel an legalen Spielautomaten sei nicht mehr ausreichend attraktiv. Der Jugend- und Spielerschutz sei aus diesen Gründen in erforderlichem Umfang nicht mehr zu erfüllen.
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