Singapur: Bewarb Schauspieler Online Glücksspiel bei minderjährigen Fans?
Posted on: 21/01/2020, 02:59h.
Last updated on: 21/01/2020, 02:59h.
Der singapurische Schauspieler Ridhwan Azman (26) warb bei seinen minderjährigen Fans für die Virtual Mystery Box- Webseite Drakemall. Nun sperrte das Innenministerium Singapurs die Plattform: Bei dem Angebot handele es sich um offiziell verbotenes Online Glücksspiel.
iPhone 11 für 6,50 USD
Im vergangenen Dezember präsentierte Schauspieler Ridhwan Azman den rund 500.000 Abonnenten seines YouTube-Kanals ein rund 13-minütiges Video, in dem er angab, auf der Seite Drakemall ein iPhone 11 im Wert von 1.000 US-Dollar gewonnen zu haben.
Sein Einsatz für die virtuelle Überraschungsbox, in der sich das Gerät befunden habe, habe lediglich 6,50 USD betragen.
Seine Reichweite verdankt der insbesondere beim jungen Publikum beliebte Schauspieler Azman seiner Rolle in der erfolgreichen fünfteiligen Comedy-Filmreihe Ah Boys to Men (Seite auf Englisch) des Regisseurs Jack Neo. Der 2012 erschienene Pilot ist der bis heute umsatzstärkste singapurische Film aller Zeiten.
Im Video führte Azman das Publikum unter anderem durch den Registrierungsprozess bei Drakemall und stellte einen Bonuscode zur Verfügung.
Drakemall bezeichnet sich selbst als „Mystery Box Game“. Das System ist simpel: Gegen Zahlung erhalten Nutzer zuvor nicht einsehbare „Überraschungspakete“ mit unterschiedlichen Inhalten.
Innenministerium sperrt Drakemall
Kritiker werfen Azman vor, sein jugendliches Publikum mit dem Bewerben Drakemalls ans Glücksspiel heranzuführen. Um nichts anderes handele es sich nämlich bei dem Lootboxen ähnelnden Angebot der in Irland ansässigen Betreiberfirma Esports Kingdom LP2554.
So sah es auch das für die Umsetzung des in Singapur geltenden Online Glücksspielverbots zuständige Innenministerium und verfügte die Sperrung der Seite. Ein Sprecher erklärte, dass die Mystery Boxen klar unter die Definition des Online Glücksspiels und das Verbot desselben falle.
Betreibern, die den singapurischen Markt mit solchen Angeboten ins Visier nähmen, drohten bis zu sieben Jahren Haft und Strafzahlungen von bis zu 500.000 US-Dollar.
Ridhwan Azman löschte sein Drakemall-Video in der vergangenen Woche. Auf Anfrage lokaler Medien gab er sich zerknirscht:
Ich möchte noch einmal betonen, dass ich keine Ahnung hatte, dass es sich um eine Online-Glücksspielseite handelt. Meine Karriere ist mir sehr wichtig und ich werde nichts tun, was sie gefährden könnte.
Ob Azman mit Konsequenzen rechnen muss, ist nicht bekannt. Schlimmstenfalls drohen in Singapur für das Bewerben von illegalem Glücksspiel Geldstrafen von bis zu 20.000 USD.
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