Schwedisches Gericht reduziert Geld­strafe für Mr Green

Posted on: 03/06/2024, 05:30h. 

Last updated on: 03/06/2024, 10:17h.

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage reduzierte ein schwedisches Gericht eine von der Glücksspielbehörde Spelinspektionen verhängte Millionenstrafe. Die Geldbuße für den Glücksspielbetreiber Mr Green wurde um knapp zwei Drittel verringert.

Mr Green Justiz Schweden
Mr Green erhält eine deutlich niedrigere Geldstrafe (Bildkomposition: casino.org)

Damit hob das Berufungsgericht in Linköping die im Jahr 2021 von Spelinspektionen ausgesprochene Geldstrafe gegen Mr Green auf. Diese hatte ursprünglich bei 31,5 Mio. SEK (2,7 Mio. Euro) gelegen. Der Anbieter sollte die Summe wegen Nachlässigkeiten beim Spielerschutz sowie aufgrund von Verstößen gegen die Anti-Geldwäsche-Richtlinien bezahlen.

Der nun verabschiedete Betrag liegt bei 12 Mio. SEK. Als Grund dafür gaben die Richter die Unverhältnismäßigkeit der ursprünglichen Strafe an. Diese habe nicht im Einklang mit dem vom Obersten Verwaltungsgericht vorgegeben Rahmen für die Berechnung von Bußgeldern gelegen.

Daraufhin hatte die Glücksspielbehörde eine weitaus niedrigere Summe vorgeschlagen. In der Begründung des von Mr Green angerufenen Berufungsgerichts heißt es:

Das Berufungsgericht ist der Ansicht, dass die von der schwedischen Glücksspielbehörde vorgeschlagene Strafgebühr verhältnismäßig ist. Das Gericht entscheidet daher, dass die Strafgebühr in dieser Höhe festgesetzt werden sollte.

In seinem Urteil bestätigt das Berufungsgericht die Gründe für die damalige Strafe. Die Behörde hatte seit 2019 gegen Mr Green aufgrund der Unregelmäßigkeiten ermittelt. Dabei hatten Spieler mehrfach zweistellige Millionenbeträge auf ihre Konten transferiert.

Im Zuge dieser Transaktionen hatte Mr Green nach Ansicht von Spelinspektionen zu wenig getan, um den Ursprung der Gelder aufzudecken. Darüber hinaus war der Betreiber in mehreren Fällen nicht eingeschritten, obwohl Spieler offensichtlich Summen verspielt hatten, die über ihren finanziellen Möglichkeiten lagen.

Spelinspektionen sieht sich bestätigt

Trotz der deutlichen Reduzierung der Geldstrafe für Mr Green sieht sich die Behörde durch das Urteil bestätigt [Seite auf Schwedisch]. So erkenne das Gericht die von Spelinspektionen festgestellten Mängel an.

Dies gelte auch in Bezug auf den neuen Betrag. Dazu erklärte die Behörde:

Das Berufungsgericht schließt sich der Einschätzung der Vorinstanzen an, wonach Mr Green eine Verwarnung erteilt und eine Geldbuße verhängt werden sollte.

Angesichts der erneut reduzierten Strafe gegen Glücksspielbetreiber stellt sich die Frage, ob weitere derartige Entscheidungen im Raum stehen. Dies könnte beispielsweise bei einer100 Mio. SEK-Strafe gegen Svenska Spel der Fall sein.

Auch nach diesem Urteil hatte das Unternehmen Widerstand gegen die Entscheidung angekündigt. Ob und wann ein Berufungsgericht den Fall verhandelt, steht allerdings nicht fest.