Schwedischer Glücksspielverband befürwortet stationäre Casinos
Posted on: 22/08/2024, 10:00h.
Last updated on: 22/08/2024, 10:01h.
In Schweden könnte mit der Schließung des letzten Casinos das Ende einer Ära nahen. Nach der Glücksspielbehörde Spelinspektionen meldet nun allerdings auch der Online-Glücksspielverband Kritik an dem Plan an. Nach Ansicht der Branschföreningen för Onlinespel (BOS) müsse in Schweden Platz für privatwirtschaftlich betriebene landbasierte Casinos sein.
Grundsätzlich stimme der Verband mit den Plänen der Regierung zur Schließung des letzten Casino Cosmopol in Stockholm überein. Im Hinblick auf den staatlichen Betreiber Svenska Spel betonte BOS, dass der Betrieb von derartigen Spielstätten nicht die Aufgabe des Staates sei.
Der Verband ergänzte allerdings, dass dies nicht mit einem generellen Aus von terrestrischen Casinos in Schweden gleichzusetzen sei. Privatunternehmen sei es momentan jedoch verboten, derartige Spielstätten zu betreiben. Dieser Regelung, die nach Willen der Regierung beibehalten werden soll, müsse ein Ende gesetzt werden.
In einem Statement erklärt BOS-Generalsekretär Gustaf Hoffstedt:
Landgestützte Casinos spielen gemessen an ihrem Umsatz eine sehr kleine Rolle, aber sie haben dennoch eine Funktion im gesamten Ökosystem des Glücksspielmarktes. Darüber hinaus erfüllen sie eine Funktion für Schweden als touristische Destination und zur Abschreckung illegaler Spielklubs.
Aus diesem Grund lege der Online-Verband der Regierung eine Änderung ihrer bisher strikten Haltung nahe. Stattdessen solle diese gleichzeitig mit der Schließung ihres eigenen staatlichen Betriebs privaten Unternehmen die Möglichkeit geben, landbasierte Casinos in Schweden zu betreiben.
Kein Eigeninteresse an Casino-Betrieb
Der Verband betont, dass er das Online-Glücksspiel in Schweden repräsentiere und seine Mitglieder kein Interesse an dem Betrieb terrestrischer Casinos hätten. Trotzdem sei das Vorhandensein dieser Spielstätten generell zu begrüßen.
In Bezug auf die von der Regierung gewünschte Bekämpfung von Geldwäsche äußert der Verband Zustimmung. Es sei richtig, dass auch im Glücksspielsektor Maßnahmen ergriffen werden, um illegale Finanztransaktionen zu unterbinden. Allerdings gebe es beim terrestrischen Glücksspiel genügend Lösungen, um die Herkunft der Gelder zu prüfen.
Casinos seien laut BOS traditioneller Teil des schwedischen Glücksspielmarktes, denn Konsumenten spielten nicht unbedingt nur mit einer einzigen Spielform. Ein ausgereifter Glücksspielmarkt müsse deshalb die vollständige Palette von Spielprodukten bieten.
Der Verband zeigte sich überzeugt, dass privatgeführte Unternehmen landgestützte Casinos in Schweden gewinnbringend betreiben können. Dies gelte auch für die Einhaltung der Vorgaben in Bezug auf den Spielerschutz oder die Verhinderung von Geldwäsche.
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