Schweden verbietet Anbieter von Skin-Wetten
Posted on: 29/03/2024, 09:52h.
Last updated on: 29/03/2024, 09:52h.
In Schweden hat die Glücksspielaufsicht Spelinspektionen in dieser Woche drei Anbietern ein Verbot zum Betrieb von Glücksspielen im Land ausgesprochen. Zwei der Betreiber hatten sogenannte Skin-Wetten angeboten, ohne über die erforderliche Lizenz zu verfügen.
Bei den beiden Anbietern handele es sich um die in Singapur registrierte Newera Frozen PTE Limited sowie die in Zypern angemeldete Aprodi Ltd. Eine Überprüfung der Webseiten beider Betreiber habe ergeben, dass diese neben anderen Spielformen Wetten auf sogenannte „Skins“ anbieten.
„Skins“ sind Sammlerstücke aus Computerspielen, die beispielsweise das Aussehen von Spielcharakteren bestimmen oder verändern können. Auf ihren Webseiten boten die beiden in Schweden verbotenen Betreiber Wetten auf Skins an. Dabei erhalten die Spieler die Chance, andere und wertvollere Skins zu gewinnen. Im Fall eines Verlustes geht allerdings auch der Einsatz verloren.
Skin-Wetten: Legalität abhängig von wirtschaftlichem Wert
Ob die Wetten auf Skins als Glücksspiel angesehen werden können, wird aktuell in vielen Ländern diskutiert. Der Glücksspielanbieter Newera Frozen erklärte beispielsweise gegenüber der Spelinspektionen, es handele sich um Lootboxen, die nicht als Glücksspiel angesehen werden könnten.
Dies sah die Glücksspielbehörde anders. Newera Frozen habe erklärt, es sei nicht möglich, Skins auf der Webseite zu verkaufen. Dies bedeute der Behörde zufolge aber nicht automatisch, dass nicht von einem wirtschaftlichen Gegenwert ausgegangen werden könne.
So argumentierte die Spelinspektionen:
Auf der Webseite wird für jeden „Skin“ ein Wert in der Währung USD angegeben und verschiedene Wettergebnisse werden als Gewinn oder Verlust dargestellt, was für den Spieler nicht anders zu verstehen ist, als dass das Objekt einen wirtschaftlichen Wert hat.
Darüber hinaus sei es möglich, Skins auf anderen Webseiten zu kaufen und zu verkaufen. Das Glücksspielgesetz schränke Glücksspiele nicht danach ein, ob die Gewinne bei dem Anbieter eingelöst werden können, bei dem die Spieler sie erhalten haben.
Überdies arbeite der Anbieter mit Influencern auf Twitch und YouTube zusammen. Diese Form des Marketings unterstreiche die Möglichkeit, durch die Skin-Wetten einen finanziellen Gewinn zu erhalten. Dementsprechend seien die Skins als geldwert anzusehen und das Glücksspielgesetz sei anwendbar.
Sowohl die Newera Frozen PTE Limited als auch die Aprodi Limited müssen angesichts dieser Entscheidung ihr Angebot an schwedische Spieler einstellen.
Neben diesen beiden Betreibern sprach Spelinspektionen dem Unternehmen Galaktika NV ein Verbot aus. Werbepartner hätten dessen Glücksspielangebot unter anderem in schwedischer Sprache vermarktet. Zudem sei die Webseite des Betreibers auch für schwedische Spieler erreichbar gewesen, ohne dass eine entsprechende Lizenz vorliege.
Das Unternehmen selbst gab an, schwedische Spieler nicht gezielt anzusprechen. Sollte das Marketing weiter in schwedischer Sprache erfolgen und die Webseite für schwedische Spieler zugänglich sein, könnten in Zukunft gleichwohl hohe Strafzahlungen drohen, wie vergangene Entscheidungen der schwedischen Glücksspielaufsicht zeigen.
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