Schweiz: Stadtcasino Baden AG meldet sinkende Online-Glücksspiel-Einnahmen

Posted on: 23/05/2023, 11:18h. 

Last updated on: 23/05/2023, 11:55h.

Das Schweizer Glücksspiel-Unternehmen Stadtcasino Baden hat am Montag seinen Geschäftsbericht für das Jahr 2022 veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die Umsätze aus dem Online-Glücksspiel im vergangenen Jahr gesunken sind, während sich die Umsätze des terrestrischen Glücksspiels leicht positiv entwickelt haben.

Casino Locarno nachts
Das Casino Locarno hat zu den Geschäftszahlen der Stadtcasino Baden AG positiv beigetragen. (Bild: Flickr/Olivier Blitzblum)

Beim klassischen Spiel im Grand Casino Baden lag der Bruttospielertrag 2022 bei 58 Mio. CHF. Im Vorjahr hatte er 43 Mio. CHF betragen. Der Bruttospielertrag des Online-Casinos jackpots.ch sank jedoch von 43 Mio. CHF im Jahr 2021 auf 35 Mio. CHF.

Generell, so erklärte Dr. Jürg Altorfer, der Präsident des Verwaltungsrats der Stadtcasino Baden AG, sei das wirtschaftliche Umfeld im Jahr 2022 schwierig gewesen. Seit Mitte Februar seien zwar Öffnungen nach den Corona-bedingten Schließzeiten erfolgt, jedoch seien die Gästezahlen noch bis zum Jahresende rund 20 % hinter den Zahlen der Vor-Corona-Zeit zurückgeblieben.

Im Bereich des Online-Glücksspiels habe laut Altorfer ein „heftiger Verdrängungswettbewerb“ stattgefunden. Von den elf Online-Casinos der Schweiz hätte eines nun jedoch seinen Betrieb wieder eingestellt. Gleichwohl würde auch das illegale Online-Glücksspiel eine Bedrohung für legale Anbieter darstellen.

So erklärte Altorfer:

Die Marketingkosten, um Marktanteile zu gewinnen, sind nachgerade explodiert. Und nach wie vor werfen [sic!] unregulierte ausländische Anbieter ohne Konzession und Sozialkonzept erhebliche Mittel auf, um Schweizer Spielerinnen und Spieler anzulocken.

Beteiligungen der Stadtcasino Baden AG in Sachsen-Anhalt als Einnahme-Booster

Positiv habe sich den Erklärungen des Verwaltungsrates zufolge die Beteiligung der Stadtcasino Baden AG an den Spielbanken in Sachsen-Anhalt ausgewirkt. Sie hätten entscheidend dazu beigetragen, dass das Jahresergebnis insgesamt positiv ausfalle.

Die Stadtcasino Baden AG ist mit einem Anteil von 25 % an der Merkur Spielbanken Sachsen-Anhalt GmbH & Co. KG beteiligt. Diese betreibt unter weiterer Beteiligung der Gauselmann Gruppe in Sachsen-Anhalt die Spielbanken in Halle, Magdeburg sowie in Leuna-Günthersdorf. Hervorzuheben sei außerdem die Beteiligung am Casino Locarno, das erst seit Kurzem vollständig in der Hand der Stadtcasino Baden AG liegt.

Hinsichtlich des laufenden Geschäftsjahres 2023 erklärte der Verwaltungsratspräsident des Unternehmens, es stünden wichtige „Weichenstellungen“ an. Ziel sei eine Schärfung der Online-Strategie. Spannend bleibe aber auch die Neuvergabe der Glücksspiel-Konzessionen in der Schweiz. Hierfür seien sowohl in Baden als auch in Locarno erhebliche Investitionen notwendig.

Abzuwarten bleibt, ob die Entwicklung hinsichtlich des Casinos in Locarno und verstärkte Marketing-Aktivitäten im Online-Bereich wachsende Zahlen im Geschäftsjahr 2023 mit sich bringen werden.