Singapur legalisiert Glücks­spiel im privaten Rahmen

Posted on: 02/08/2022, 10:31h. 

Last updated on: 02/08/2022, 12:04h.

Mit Casinos wie dem weltberühmten Marina Bay Sands zählt Singapur zu den größten Glücksspiel-Destinationen in Asien. Um das Spiel besser zu regulieren, hat der Stadtstaat seit 1. August eine neue Glücksspielbehörde. Als eine der ersten Amtshandlungen legalisierte diese die Veranstaltung kleinerer Glücksspiel-Events im privaten Rahmen.

Singapur Marina Bay Sands bei Nacht
In Singapur ist Glücksspiel teilweise legal (Bild: marinabaysands.com)

Damit ist es den Bewohnern von Singapur künftig erlaubt, sich mit Freunden und Bekannten zu Poker- oder Mahjong-Spielen zu treffen. Voraussetzung für diese Form des Glücksspiels ohne Lizenz ist allerdings, dass sie bei einem der Teilnehmer zu Hause stattfindet.

Keine Gewinnabsicht erlaubt

Darüber hinaus darf keiner der Beteiligten mit dem Event geschäftliche Ziele verfolgen oder dieses veranstalten, um daraus einen finanziellen Gewinn zu erzielen. Damit verknüpft die Behörde das Glücksspiel fest mit einem privaten Unterhaltungsaspekt.

Hinzu kommt, dass nur physische Veranstaltungen erlaubt sind. In dem neuen Gesetz heißt es:

Diese Erlaubnis für soziales Glücksspiel in Privathaushalten wird nicht auf Online-Plattformen ausgeweitet, da es in der Praxis schwierig ist, die Beziehung zwischen Einzelpersonen im Online-Kontext zu bestimmen und festzustellen, ob es sich bei einem Online-Glücksspiel wirklich um ein soziales Glücksspiel unter Familie und Freunden handelt.

Ein Vertreter des für die Glücksspielbehörde verantwortlichen Innenministeriums von Singapur betonte, dass es die Einhaltung dieser Regelung genau kontrollieren werde. Sollte es zu Verstößen kommen, werde die Polizei die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, so seine unterschwellige Drohung.

Strafen für illegales Glücksspiel

Wen die Sanktionen besonders treffen, wurde am Montag ebenfalls deutlich. An dem Tag traten neue Regelungen für den Kampf gegen das illegale Glücksspiel in Kraft.

Demnach würden bei Verstößen insbesondere die Veranstalter zur Verantwortung gezogen. Dahinter folgten Vermittler der verbotenen Aktivitäten sowie die Spieler selbst.

Kleinere Veranstalter, die in ihren Räumen professionell Glücksspiel anbieten wollen, könnten dem neuen Gesetz zufolge ebenfalls zum Zuge kommen. Voraussetzung sei der Erhalt einer entsprechenden Lizenz der Behörde. Mit dieser könnten sie Sportwetten oder Lotterien anbieten. Ausnahme seien die in Singapur verbotenen Proxy-Wetten, bei denen mithilfe eines Mittelsmannes gespielt wird.

Zu den Strafen gehören Geldbußen und Einschränkungen oder der Verlust von eventuell bestehenden Glücksspiel-Lizenzen für die Betreiber. In schwereren Fällen droht den Delinquenten sogar Gefängnis.

Weiterhin gültig sind die Altersbeschränkungen für das Glücksspiel in Singapur. Besucher eines Casinos müssen mindestens 21 Jahre alt sein, während das Spiel in Lotto-Shops und Wettbüros ab 18 Jahren erlaubt ist.