Italien verzeich­net sin­kende Steuer­einnahmen aus dem Glücks­spiel

Posted on: 04/12/2024, 09:45h. 

Last updated on: 04/12/2024, 10:47h.

In Italien sind die Steuereinnahmen aus dem Bereich Glücksspiel im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Das berichtet die dem Finanzministerium angegliederte Agenzia delle Dogane (ADM) in dieser Woche. Demnach sanken die aus dem Glücksspielsektor generierten Einnahmen der Staatskasse von Anfang Oktober 2023 bis Ende September 2024 auf 8,1 Mrd. Euro.

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Die ADM berichtet von dem Rückgang (Bild: ADM)

Für Italien bedeutet dies bei den aus dem Glücksspiel erzeugten Steuereinnahmen ein Minus von 6,53 %. Im Vorjahreszeitraum hatten die Erlöse noch bei über 8,2 Mrd. Euro gelegen.

Aufgrund der schwächeren ersten drei Quartale geht die für die Glücksspielsteuer zuständige Behörde [Seite auf Englisch] für das Gesamtjahr 2024 von einem Rückgang der Steuereinnahmen aus dem Glücksspielsektor aus. Dies wäre mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020 das erste jährliche Gesamtminus.

Grund für die spärlicher sprudelnden Staatseinnahmen ist laut Behörde das gesunkene Glücksspielinteresse in der Bevölkerung. Demnach verringerten sich die Bruttospielerträge der Betreiber im Jahresvergleich um 26 % von 5,9 Mrd. Euro im dritten Quartal 2023 auf 4,35 Mrd. Euro im dritten Quartal dieses Jahres.

Eine entscheidende Rolle bei Entstehung des Minus’ dürfte das dritte Quartal 2024 gespielt haben. Dieses lag mit Steuereinnahmen von 2,22 Mrd. Euro um knapp 16 % unter dem Vorjahresquartal.

Noch deutlicher wird der Rückgang bei Betrachtung des zweiten Quartals 2024. Gegenüber diesem sanken die Abgaben der Glücksspielunternehmen um satte 32,6 %.

Spielautomaten und Lotterien zahlen höchsten Anteil

Ein Großteil der Steuereinnahmen im Bereich Glücksspiel stammt der ADM zufolge in Italien von Spielautomaten und Lotterien. Laut Behörde steuerten die Geldspielgeräte 910 Mio. Euro und damit 41 % zu den Abgaben bei.

Dies ist neben der großen Verbreitung der Automaten auf deren hohe Besteuerung zurückzuführen. Von den 1,26 Mrd. Euro an Bruttospielerlösen gingen über zwei Drittel an den Staat.

Ebenfalls einen großen Betrag leisteten Bingo- und Lotterieangebote, die 870 Mio. Euro beisteuerten. Hinzukommen Einnahmen in Höhe von 180 Mio. Euro durch Sportwetten sowie sonstigen Glücksspiele, auf die weitere 260 Mio. Euro entfallen.

Im kommenden Jahr dürften die Einnahmen aus dem Glücksspiel für den italienischen Staat wieder steigen. Verantwortlich dafür ist neue Ausgabe von Lizenzen für das Online-Glücksspiel.

Diese haben eine Laufzeit von neun Jahren und kosten jeweils 7 Mio. Euro. Die ADM geht davon aus, dass etwa 50 Betreiber neue Lizenzen beantragen werden. Somit dürften allein die Konzessionsgebühren 350 Mio. Euro zusätzlich einbringen.