Rasant sinkende Erlöse beim VIP-Baccarat in Macau
Posted on: 17/07/2024, 10:51h.
Last updated on: 17/07/2024, 10:51h.
Für die Casinos in Macau gehören Baccarat-Spieltische mit VIP-Kunden zu den größten Erlösquellen. Doch dieses lukrative Geschäft droht langsam zu versiegen. Aktuellen Daten der Glücksspielbehörde zufolge sanken die Umsätze im zweiten Quartal des Jahres auf ein Rekordtief.
Demnach sanken die Einnahmen im Vergleich zum ersten Quartal 2024 um 7,4 % auf 13,3 Mrd. MOP (1,5 Mrd. Euro). Damit geht ein weiter schwindender Marktanteil einher. Hatte dieser 2019 noch bei 46,1 % an den gesamten Casino-Umsätzen gelegen, beträgt er nun nur noch 23,5 %.
Der Rückgang beim Baccarat für finanzkräftige Spieler resultiert aus verstärkten Einschränkungen bei den VIP-Angeboten in Macau. So haben die Behörden die Anzahl der Anbieter von VIP-Reisen gegenüber dem letzten Jahr auf nur noch 18 halbiert. Zum Vergleich: 2013 hatte es noch 235 der inzwischen missliebigen VIP-Junkets gegeben. Hinzukommt, dass die Anbieter in den Casinos keine eigenen VIP-Räume mehr betreiben dürfen, was den exklusiven Status des Spiels aus Sicht vieler vermögender Spieler erheblich vermindert hat.
Das reguläre Baccarat-Angebot konnte vom Abschwung bei den VIP-Spielen in Macau profitieren. Dieses wuchs nach Angaben der Behörde auf 34,6 Mrd. MOP und macht damit über 61 % aller Umsätze in diesem Bereich aus.
Kampf gegen illegale Geldgeschäfte
Der Rückgang der Erlöse beim VIP-Baccarat ist mitverantwortlich dafür, dass Finanzanalysten ihre Prognosen anpassten. Ein weiterer Grund liegt nach ihrer Ansicht im verstärkten Kampf der Behörden gegen Glücksspielkriminalität und illegale Geldgeschäfte.
So geht die Investmentbank CLSA mittlerweile von einem Wachstum der Casino-Umsätze um 27 % aus. Im kommenden Jahr sollen die Geschäfte sogar nur noch um knapp 4 % gegenüber 2024 steigen.
Der CLSA-Analyst Jeffrey Kiang zeigte sich jedoch insgesamt optimistisch zu den Zukunftsaussichten der Glücksspielbranche in Macau:
Obwohl der schwache Start der Bruttospielerträge im Juli und das aktuelle Vorgehen gegen illegalen Geldumtausch die Stimmung unter den Anlegern belastet haben, dürften die von uns betreuten Unternehmen [die Casino-Betreiber in Macau, Anm. d. Red.] dank stabiler Bilanzen und eines vernünftigen Wettbewerbs in der Lage sein, diesen kurzfristigen Gegenwind gut zu überstehen.
Die derzeitige Situation führe neben sinkenden Umsätzen auch zu einer schwächeren Gewinnbilanz der Betreiber. Diese dürften 2024 um rund 8 % niedriger ausfallen als ursprünglich geschätzt, so Kiang.
Trotz der reduzierten Prognose und den schwindenden Einsätzen beim VIP-Baccarat bleibt Macau die mit Abstand umsatzstärkste Glücksspieldestination der Welt. Mit den in diesem Jahr erwarteten Einnahmen von umgerechnet über 26 Mrd. Euro wird die Stadt Las Vegas um das Dreifache übertreffen.
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