Snooker-Legende Willie Thorne im Alter von 66 Jahren gestorben
Posted on: 18/06/2020, 02:30h.
Last updated on: 18/06/2020, 02:30h.
Die englische Snooker-Legende William Joseph Thorne (kurz: Willie Thorne) ist am Mittwoch im Alter von 66 Jahren in einem Krankenhaus in Spanien verstorben. Wie die Tageszeitung The Guardian berichtet [Seite auf Englisch], sei bei Thorne im März Leukämie diagnostiziert worden.
Die finale Todesursache sei jedoch ein nicht mehr behandelbarer septischer Schock gewesen. Erst letzte Woche sei er aufgrund zu niedrigen Blutdrucks in das Krankenhaus eingeliefert worden.
Sein Zustand habe sich daraufhin enorm verschlechtert. Seine Frau Julie O’Neill teilte die traurige Botschaft noch in derselben Nacht mit all seinen Fans und Bewunderern:
Willie erlitt einen septischen Schock und sprach nicht mehr auf die Medikation an, weshalb das Krankenhaus entschied, die Maschinen abzustellen. Ich war bis zum Schluss bei ihm und habe ihm persönliche Nachrichten von Leuten vorgelesen. Er ist sehr friedlich und ohne Schmerzen gestorben, während er seine Kinder sagen hörte, dass sie ihn lieben.
Zahlreiche Menschen drückten seither ihr Beileid aus. Auch Englands ehemaliger Profi-Stürmer Gary Lineker postete über Twitter einen Tribut zu Ehren seines langjährigen Freundes. Willie sei ein einzigartiger Charakter, ein fantastischer Snookerspieler und ein insgesamt wunderbarer Mensch gewesen, so Lineker.
„Mr Maximum“ und seine beeindruckende Karriere
Geboren wurde Thorne am 4. März 1954 im englischen Leicester. Im Alter von 15 Jahren begann er, sich für den professionellen Snookersport zu begeistern. 1970 holte er seinen ersten Titel in der nationalen U-16 Snooker-Meisterschaft.
Der große Durchbruch folgte jedoch erst Mitte der 80er Jahre, als der Sport selbst international einen Boom erlebte.1985 gewann er das britische Snooker-Turnier The Classic. Im selben Jahr schaffte er es auch ins Finale der 1985 Coral UK Championship.
Zu seinen größten internationalen Erfolgen zählen die Teilnahme am Vierteilfinale der Snooker-Weltmeisterschaften 1982 und 1986 sowie der Sieg im Hong Kong Masters 1986.
Das dunkle Geheimnis der Glücksspielsucht
Nach Beendigung seiner Karriere im Jahr 2002 enthüllte der beliebte Snooker-Star jedoch ein tragisches Geheimnis:
So spricht er in seiner 2011 veröffentlichten Autobiographie Taking a Punt on My Life (zu Deutsch: „Auf mein Leben gewettet“) darüber, wie er viele Jahrzehnten mit seiner Spielsucht gekämpft habe.
Diese habe zu hohen Schulden, die sogar in Drohungen von Schuldeintreibern gegen seine Familie mündeten, und zu zwei Selbstmordversuchen geführt.
Seine Familie, Freunde und Fans werden ihn jedoch ohne Zweifel positiv in Erinnerung behalten, ganz so wie die Zeitungen ihn charakterisieren: als den sympathischen, stets Witze machenden Snooker-Star Mr Maximum.
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