Spanien: Gespräche zu neuen Glücksspielgesetzen gehen in die zweite Runde
Posted on: 11/02/2020, 12:12h.
Last updated on: 11/02/2020, 12:16h.
Am vergangenen Donnerstag hat der spanische Minister für Verbraucherschutz, Alberto Garzón, die Gespräche zu neuen Glücksspielgesetzen aufgenommen. Er plant, in Spanien die Glücksspielwerbung und die Öffnungszeiten der Wettbüros zu beschränken. In dieser Woche setzt Garzón die Treffen mit Wirtschafts- und Sozialakteuren fort.
Wie das Ministerium für Verbraucherschutz am Montag per Twitter [Seite auf Spanisch] mitteilte, habe sich Garzón mit Vertretern des Verbandes für Medieninformation, der Asociación de Medios de Información (AMI) getroffen, die dem Minister „ihre Beiträge für die nächste Regulierung des Glücksspielsektors“ übermittelt habe.
Ziel der derzeitigen Gespräche sei es, gemeinsam die Grundlage für neue Glücksspielgesetze zu schaffen, mit denen der Glücksspielsucht entgegengewirkt werden soll.
Branchenverband für private Glücksspielanbieter fordert Gleichbehandlung
Bereits am vergangenen Donnerstag traf sich Garzón mit dem Branchenverband für private Glücksspielanbieter, CeJuego, der angab, schon lange striktere Regulierungen der Glücksspielwerbung zu fordern. Allerdings forderte CeJuego auch, dass Werbebeschränkungen, denen sich die privaten Glücksspielanbieter unterwürfen, auch für staatliche Anbieter gelten müssten.
In Spanien werden Casinos und Wettbüros von lizenzierten privaten Betreibern angeboten, die Lotterie dagegen ist auf Staatsgebiet den Anbietern SELAE (Loterías y Apuestas del Estado) und ONCE vorbehalten.
Eine anonyme Quelle aus Kreisen des Ministeriums soll von Plänen Garzóns berichtet haben, Werbung für das Online Glücksspiel auf einen Zeitraum von vier Stunden, zwischen 1:00 Uhr und 5:00 Uhr nachts, zu beschränken.
Sind Werbebeschränkungen auch für staatliche Glücksspielanbieter geplant?
Die staatlichen Glücksspielanbieter ONCE und SELAE haben zu den geplanten Werbebeschränkungen bisher noch keine Stellung bezogen. Jedoch berichten lokale Medien, dass der Lottoschein vom 17. Februar den Spruch „Nicht alle Glücksspiele sind gleich“ drucken wird.
Erst vor kurzem wies der Präsident von ONCE, Miguel Carballeda zudem daraufhin, dass der Lotterieanbieter solidarische und verantwortungsvolle Produkte verkaufe, man aber der Verbreitung von Casinos und Wettbüros entgegenwirken müsse. Carballeda dazu:
„Wir können die Städte nicht mit Wettbüros, dicht an Schulen, füllen. Man kann nicht alles zulassen. Wir machen die Jugend und die Zukunft nieder.“
Minister Garzón hat sich bisher noch nicht dazu geäußert, ob die geplanten Werbebeschränkungen auch für die staatlichen Anbieter gelten werden. Bisher habe sich der Minister in den Gesprächen mit Vertretern der Glücksspielbranche allerdings offen gezeigt.
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