Spanien: Glücksspiel als eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten
Posted on: 23/10/2023, 09:49h.
Last updated on: 23/10/2023, 09:50h.
Das Glücksspiel ist in Spanien eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Im Jahr 2022 haben daran insgesamt 29,5 Mio. Menschen teilgenommen. Somit haben 83,9 % der zwischen 18 und 75 Jährigen im vergangenen Jahr ein Glücksspiel gespielt. Dies ergab die Studie Juego y Sociedad (Spiel und Gesellschaft) 2023 des spanischen Branchenverbandes CeJuego.
Der Studie zufolge erfreute sich insbesondere die spanische Weihnachtslotterie mit 25,7 Mio. Spielern großer Beliebtheit. 14 Mio. Spieler nahmen an der herkömmlichen Lotterie (Lotería Primitiva) teil. Die Anzahl der Spieler, die am Online-Glücksspiel teilnehme, belief sich auf 1,5 Mio.
Der Großteil der von CeJuego Befragten gab an, zumindest einmal im Jahr 2022 am Glücksspiel teilgenommen zu haben. Der Anteil an den regelmäßigen Spielern, die einmal oder mehrfach pro Woche am Glücksspiel teilnehmen, belief sich auf knapp 23 %.
Eine Befragung des Kulturministeriums aus dem Jahr 2015 zeigte auf, dass für knapp 18 % der Spanier das Glücksspiel zu den gewöhnlichen Freizeitaktivitäten gehört. Dies waren mehr Menschen als jene, die sich in ihrer Freizeit mit dem Zeichnen oder Malen (16,1 %) oder mit dem Spielen eines Musikinstruments (9,6 %) beschäftigten.
Spanien als Land mit geringen Spielsucht-Raten
Hinsichtlich des problematischen Glücksspiels ergab die Untersuchung, dass die Zahlen seit dem Jahr 2015 stabil geblieben sind. Im Jahr 2022 habe der Anteil der 18- bis 75-Jährigen, die von problematischem Spielverhalten betroffen sind, bei 0,3 % gelegen.
Wie CeJuego betont, liege Spanien damit unter den fünf europäischen Ländern mit den niedrigsten Spielsuchtraten. Sowohl in Deutschland als auch in Dänemark und Großbritannien liege die Rate ebenfalls bei 0,3 %. Etwas niedriger sei sie in Holland sowie in Portugal mit jeweils 0,2 %.
Alejandro Landaluce, dem Generaldirektor von CeJuego, zufolge zeigten diese Zahlen, dass weder das Glücksspiel noch die Anzahl der Menschen mit problematischem Spielverhalten zunehmen würden. Daher gelte es, das Glücksspiel als normale und legitime Aktivität in Spanien zu verteidigten.
Landaluce kommentierte:
Trotz allem, was über uns gesagt wurde und wird, war und wird dieser Sektor immer bereit sein, mit allen Akteuren zusammenzuarbeiten, um den Schutz der Nutzer durch verantwortungsvolle und vernünftige Maßnahmen voranzutreiben, die es den Bürgern ermöglichen, ihre Freizeit mit Garantien und in Freiheit zu genießen, ohne ungerechtfertigterweise diskriminiert zu werden.
Das private Glücksspiel trug zu den öffentlichen Kassen im Jahr 2022 mehr als 1,7 Mrd. EUR in Form von Steuern und Gebühren bei. Dies übersteigt die Beiträge aus dem öffentlichen Glücksspiel (rund 700 Mio. EUR) um rund 1 Mrd. EUR.
Ob diese Beträge auch im Jahr 2023 so bleiben werden, wird die kommende Studie von CeJuego zeigen. Insgesamt gehe die Branche aber davon aus, dass sich die Glücksspielwirtschaft in Spanien mittlerweile von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt habe.
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