Spanien: Neue Richtlinien zur Verhinderung von Wettbetrug veröffentlicht
Posted on: 03/07/2024, 09:17h.
Last updated on: 03/07/2024, 09:17h.
Die spanische Glücksspielbehörde DGOJ (Dirección General de Ordenación del Juego) hat neue Richtlinien veröffentlicht, an die sich Sportwettenanbieter halten müssen. Diese sollen den Wettbetrug sowie die Manipulation im Sport bekämpfen.
Die neuen Bestimmungen wurden am vergangenen Montag im Staatsanzeiger veröffentlicht und haben damit Gültigkeit erlangt.
Neue Informationspflichten für Betreiber in Spanien
Die neuen Richtlinien sehen vor, dass sich alle Anbieter von Sportwetten dem Globalen Glücksspiel-Marktforschungsdienst (SIGMA) anschließen müssen.
SIGMA ist ein technisches Instrument, das von der Glücksspielbehörde verwaltet wird. Es handelt sich um ein interaktives Kooperationsnetz, das für verschiedene Einrichtungen zugänglich ist. Auf die SIGMA-Datensätze hat unter anderem die Polizei von Spanien Zugriff und kann die Daten nutzen, um Hinweisen zu Spielmanipulation oder Wettbetrug nachzugehen.
Bislang haben sich dem SIGMA-Netzwerk bereits der spanische Fußballverband AFE (Asociación de Futbolistas Españoles), die Fußball-Profiliga, der Königliche Spanische Tennisverband, die Nationalpolizei, die Guardia Civil und die baskische Polizei Ertzaintza angeschlossen.
Den Schritt, den Beitritt für Wettanbieter verpflichtend zu machen, begründete die DGOJ wie folgt:
Die Wirksamkeit des Dienstes setzt voraus, dass die Akteure mitmachen, die am meisten an der Beseitigung von Praktiken interessiert sind, die die Integrität des Sports aushöhlen und die Werte des fairen Spiels untergraben, für die dieser Sport steht.
Der neuen Resolution zufolge müssen Wettanbieter künftig über den Datendienst SIGMA jede Aktivität melden, die ihnen unregelmäßig oder betrügerisch erscheint. Auf Informationsanfragen, die von SIGMA ausgehen, müssen die Betreiber reagieren. Darüber hinaus müssen die Wettanbieter künftig alle Vorfälle melden, die sich auf bereits herausgegebene Warnungen beziehen könnten.
Neue Maßnahmen geplant
Den neuen Bestimmungen für Wettanbieter ging Ende Juni die Plenarsitzung des Rates für Glücksspielpolitik voraus. Dabei wurde den Interessenvertretern der Staatssekretär Andrés Urbiola vorgestellt, der vom Verbraucherschutzministerium mit der Überwachung der Reformierung des Glücksspielmarktes in Spanien betraut wurde.
Im Mittelpunkt der Sitzung stand zudem die Einführung neuer Kontrollsysteme wie ein zentrales Spielerregister und neue Aufzeichnungspflichten im Fall der Nutzerkonten von Spielern unter 25 Jahren. Darüber hinaus wurde ein neues Einzahlungslimit für lizenzierte Betreiber in Spanien diskutiert.
Für das Jahr 2025 plane das Verbraucherschutzministerium zudem einen neuen Aktionsplan, der die Bekämpfung der Spielsucht vorsehe. Welche Änderungen dieser für den Glücksspielmarkt mit sich bringen könnte, werden kommende Beschlüsse von DGOJ und Verbraucherschutzministerium zeigen.
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