Spektakulärer Sieg des Dart-Profis Gary Anderson beim World Matchplay 2018
Posted on: 30/07/2018, 12:32h.
Last updated on: 30/07/2018, 12:32h.
Gestern hat der 47-jährige Gary Anderson aus Schottland nach einem spektakulären Finalkampf gegen den österreichischen Darts-Profi Mensor Suljovic das World Matchplay im Hotel Winter Gardens im Empress Ballroom im englischen Blackpool gewonnen. Sein Sieg erbrachte ihm ein Preisgeld von 129.000 Euro und die Phil Taylor Trophy.
Spannungsgeladenes Halbfinale
Bereits das Halbfinale war spannungsgeladen. Erst schien es, als würde es dem Schotten Peter `Snakebite´ Wright gelingen, ins Finale einzuziehen, denn er konnte mit 3:1 eine solide Führung ausbauen. Allerdings schlug der Österreicher Mensor `The Gentle´ Suljovic souverän zurück, indem er drei Legs in Folge gewann.
Wright gelang mit 10:10 zwar der Ausgleich, er musste sich dann allerdings geschlagen geben, denn die folgenden vier Legs gingen an den Österreicher. Am Ende konnte Suljovic mit 17:13 ins Finale einziehen.
Die beiden anderen Halbfinalisten waren Jeffrey de Zwaan und Gary Anderson, deren Match auf noch höherem Niveau ausgetragen wurde.
Der 22 Jahre alte de Zwaan aus den Niederlanden schaffte es, den zweimaligen Weltmeister Anderson ins Schwitzen zu bringen.
In der ersten Pause war de Zwaan schon mit 3:2 in Führung. Doch dann legte der Schotte noch einmal sein A-Game hin und schaffte es, zwei 180er in die Zielscheibe zu werfen.
Hohes Tempo bestimmte das Spiel, ein 180er folgte dem nächsten. Anderson hatte in der dritten Pause die Führung mit 11:9 übernommen. Am Ende musste sich der junge Niederländer mit 12:17 geschlagen geben. Anderson wird mit dem Österreicher Mensor Suljovic im Finale stehen und um den Pokal kämpfen.
Das längste World-Matchplay-Finale aller Zeiten
Suljovic, der amtierende Champions-League-Sieger, gab sich vor dem Finale pessimistisch und antwortete auf die Frage hin, ob er sich Chancen auf den Sieg ausrechne:
“Niemals. Falls ich gut spielen sollte, könnte es klappen, aber das ist nicht der Fall. Ich hoffe, ich kann heute gut schlafen, dann habe ich Chancen.”
Schon in den vergangenen Tagen beschwerte sich der Österreicher über die schlechten Hotels in Blackpool. Aus diesem Grunde hat er bereits mehrmals das Hotel gewechselt. Dennoch wollte der 47-Jährige sein Bestes geben.
Und tatsächlich zeigten beide Spieler ihr A-Game, als sie sich im Finale gegenüberstanden. Hier gelang es Anderson, insgesamt 14-Mal die höchste Punktzahl zu werfen. Doch auch der Österreicher legte sein bestes Spiel hin.
Es gelang ihm, seinen Drei-Dart-Schnitt (Durchschnitt) von über 104 zu halten. Insgesamt warfen beide Spieler 29 180er und brachen damit sogar den Rekord aus dem Jahre 2013.
Anderson lief fast Gefahr, das Turnier zu verlieren, als bei einem Stand von 19:18 sein Pfeil auf dem Bullseye landete, aber sich wieder löste. Das war die Chance für Suljovic, der das Leg gewann.
Anderson gelang es jedoch, Ruhe zu bewahren. Er nutzte einige Fehler von Suljovic und ging mit 17:13 in Führung. Doch der Österreicher kämpfte sich wieder auf 17:17 vor. Schließlich gelang es Anderson, das Finale mit einem Stand von 21:19 für sich zu entscheiden.
Beide Spieler haben im Hotel Winter Gardens im Empress Ballroom im englischen Blackpool ihr bestes Dartsspiel gezeigt. Nach seiner Niederlage zeigte sich der Österreicher als guter Verlierer. Er lobte den Sieger Anderson und sagte, dass dieser fantastisch gespielt habe. Es sei in Ordnung, gegen ihn zu verlieren, da er der Champion sei und er respektiere ihn.
Das World Matchplay Darts-Turnier
Nach der Weltmeisterschaft ist das World Matchplay das zweitwichtigste Turnier, das bereits seit 1994 in Blackpool ausgetragen wird. Der Schotte Anderson ist der 25. Sieger der Geschichte.
Erst seit diesem Jahr kämpften die Spieler auch um die Phil Taylor Trophy, die zu Ehren des berühmten Engländers erstmalig angefertigt worden ist. Taylor hat 16-mal das World Matchplay gewonnen, beendete aber seine Karriere im Januar 2018.
Insgesamt traten 32 Teilnehmer zum World Matchplay an. Die Qualifikation erfolgte über die PDC Order of Merit (die Weltrangliste der Professional Darts Corporation). Die ersten 16 der Rangliste konnten teilnehmen. Weitere 16 Spieler qualifizierten sich über die PDC Pro Tour Order of Merit (die Gesamtgeldrangliste der Spieler).