Aus von Spiel­automaten auf US-Militär­basen gefordert

Posted on: 10/06/2024, 09:01h. 

Last updated on: 10/06/2024, 10:11h.

Glücksspiel ist auch unter dem Personal der US-amerikanischen Streitkräfte weit verbreitet. US-Politiker haben nun die Initiative gestartet, Spielautomaten aus internationalen US-Militärbasen zu verbannen.

US-Soldaten
Beim US-Militär ist Glücksspiel verbreitet (Bild: Nara PD)

Angeführt wird das Bestreben zum Aus der Spielautomaten auf US-Militärbasen vom Kongressabgeordneten Paul Tonko. Dieser reichte in der vergangenen Woche einen entsprechenden Gesetzentwurf im Repräsentantenhaus ein.

Darin fordert der Politiker ein Verbot der Glücksspielgeräte in den internationalen Militäreinrichtungen der USA. Schätzungen zufolge waren 2017 davon rund 3.000 Stück in den Stützpunkten verteilt, die die Vereinigten Staaten auf der ganzen Welt unterhalten.

Tonko begründet seine Bemühungen mit einem besseren Spielerschutz. Gegenüber der Branchen-Website Military.com erklärte der Abgeordnete:

Ich habe mich im Kongress dafür eingesetzt, dass die Zunahme des problematischen Glücksspiels bekämpft wird. Damit erhoffe ich, dass meine NDAA-Ergänzung (Gesetz zum Verteidigungshaushalt, Anm. d. Red.) das Risiko für unsere Soldaten, eine Spielsucht zu entwickeln, reduzieren wird.

Die US-Soldaten opferten viel, um die Nation und ihre Freiheit zu schützen. Deshalb müsse alles in der Macht Stehende getan werden, um sie zu schützen.

Dazu gehöre auch, sich der mit dem Glücksspiel verbundenden Probleme zu stellen, so Tonko. Es müsse sichergestellt werden, dass dieses potenzielle Suchtmittel mit der gleichen Ernsthaftigkeit behandelt werde, wie es bei anderen Süchten getan werde.

Nach dem nationalen das internationale Aus?

Der Spielautomaten-Bann würde sich auf die internationalen Militärbasen beziehen. Auf den in den US beheimateten Stützpunkten sind die Geräte bereits seit dem Jahr 1951 verboten.

Daraufhin waren sie 20 Jahre später auch aus den internationalen Basen verschwunden. Nachdem die Militärangehörigen daraufhin dazu übergingen, Spielstätten außerhalb der Stützpunkte aufzusuchen, war das Verbot jedoch wieder aufgehoben worden.

Einem Regierungsbericht zufolge erwirtschaften die Spielautomaten auf den US-Militärbasen jährliche Gewinne von über 100 Mio. USD (92,9 Mio. Euro). Diese Einnahmen werden laut Report vorwiegend zur Finanzierung weiterer Freizeitangebote auf den Stützpunkten genutzt.

Die Initiative Tonkos wird von mehreren Politikern unterstützt. Allerdings wird auch betont, dass die Spielautomaten dem Pentagon-Bericht zufolge so gut wie keine schädlichen Auswirkungen auf das Personal gezeigt hätten.

Befürworter des Verbots berufen sich hingegen auf eine Studie des Center for Gambling Studies [Seite auf Englisch] der Rutgers University. In dieser wurde festgestellt, dass Militärangehörige und Veteranen mehr als doppelt so häufig Anzeichen von problematischem Glücksspiel aufweisen wie die Zivilbevölkerung. Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass ein Bann der Geräte dem Schutz der Betroffenen tatsächlich dienen würde.