Australien: Victoria führt Spielautomaten-Sperrzeiten ein
Posted on: 05/10/2023, 09:38h.
Last updated on: 05/10/2023, 09:38h.
In Australien kommen auf die Betreiber von Spielautomaten härtere Zeiten zu. Der Bundesstaat Victoria plant die Einführung von Sperrzeiten für die Pokies genannten Pokerautomaten. Künftig sollen Bereiche in Pubs und anderen Geschäften, in denen die Automaten aufgestellt sind, zwischen 4 und 10 Uhr morgens geschlossen sein.
Die neue Regelung trete der Regierung von Victoria zufolge in Kraft, um die Spieler besser vor den negativen Folgen des Spiels an den Pokies zu bewahren. Diese Spielautomaten erwirtschaften in Australien alljährlich Milliardensummen und werden von Spielerschützern seit Langem scharf kritisiert.
Nötig geworden sei die nächtliche Sperrzeit, nachdem Kontrollen geänderte Öffnungszeiten der Pokie-Betreiber aufgezeigthätten. Diese hätten ihre Öffnungszeiten nach und nach erweitert, um Spieler aus anderen, schon geschlossen Glücksspielgeschäften anzulocken.
Eine Ausnahme von den Spielautomaten-Sperrzeiten soll das Crown Casino in Melbourne bilden. Dieser Ort unterliegt laut Regierung einer gesonderten Regulierung. Diese erlaube dem skandalumwitterten Glücksspielkonzern derzeit einen uneingeschränkten Spielautomaten-Betrieb.
Die schärfere Regelung tritt allerdings noch nicht sofort in Kraft. Sie soll nach Willen der Regierung erst Mitte kommenden Jahres im Rahmen einer größeren Glücksspielreform umgesetzt werden.
Einheitliche Regelungen für mehr Spielerschutz
Durch die neue Gesetzgebung vereinheitlicht Victoria die Regelungen mit Bundesstaaten wie New South Wales und dem Northern Territory. Auch dort müssen die Pokie-Bereiche in Pubs und Clubs zwischen 4 und 10 Uhr morgens geschlossen sein.
Die Endeavour Group, größter Betreiber von Spielautomaten in Australien, reagierte bereits im August freiwillig auf die Reform. So passte sie ihre Pokerautomaten-Bereiche schon vor der Gesetzesänderung auf Schließzeiten zwischen 4 und 10 Uhr morgens an.
Die in Victoria für das Glücksspiel zuständige Ministerin Melissa Horne zeigte sich überzeugt, dass die eingeleiteten Maßnahmen zu einem gestärkten Spielerschutz führen:
Unsere früheren Reformen haben zu einer stärkeren Aufsicht über die Glücksspielindustrie in Victoria geführt, mit einer Aufsichtsbehörde, die sich nicht scheut, die Spielstätten zur Rechenschaft zu ziehen. Jetzt leisten wir noch mehr wichtige Arbeit, um spielbezogene Schäden zu verhindern und zu reduzieren.
Künftig sei es nicht mehr möglich, dass Betroffene stundenlang und zu jeder Stunde spielten. Die Schließung der Spielbereiche verschaffe den Menschen eine wichtige Pause, in der sie zur Ruhe kommen könnten, so die Ministerin. Ob die Einführung der Spielautomaten-Sperrzeiten in Australien zu einer Reduzierung der Problemspieler führt, werden künftige Untersuchungen zeigen müssen.
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