Spiele-App Coin Master nimmt Anpassungen an Jugendschutz-Maßnahmen vor
Posted on: 07/04/2020, 11:13h.
Last updated on: 07/04/2020, 04:00h.
Das Software-Unternehmen Moon Active aus Israel hat seine Spiele-App Coin Master an die deutschen Jugendschutz-Maßnahmen angepasst. Der App-Betreiber, so meldete die Landesanstalt für Medien NRW in ihrer gestrigen Pressemitteilung, habe hinsichtlich der Anpassungen eine hohe Kooperationsbereitschaft gezeigt.
Die Spiele-App Coin Master war im vergangenen Jahr in Kritik geraten, weil sie Kinder und Jugendliche gezielt anspreche und somit an das „simulierte Glücksspiel“ heranführe. Satiriker Jan Böhmermann hatte an die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) appelliert und gefordert, die Applikation als „jugendgefährdend“ einzustufen.
Im März dieses Jahres teilte die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) mit, dass sie die Spiele-Apps „Coin Master“, „Coin Trip“ und „Coin Kingdom“ nicht als jugendgefährdend einstufe. Dies habe ein 12er-Gremium aufgrund einer mündlichen Verhandlung entschieden. Die Spiele erinnerten zwar an das Glücksspiel, es könne jedoch kein Geld gewonnen werden und somit seien die Apps nicht als solches einzustufen.
Änderung in der App und bei der Marketing-Strategie
Die Landesanstalt für Medien NRW habe in Abstimmung mit der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) schon vor Monaten ein Verfahren eingeleitet, das am vergangenen Freitag abgeschlossen worden sei. Im Ergebnis habe Moon Active umfangreiche Anpassungen vorgenommen. Der Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, Dr. Tobias Schmid, führt aus:
„Dieses Ergebnis stellt einen besonderen Erfolg dar, weil damit zum ersten Mal seitens einer deutschen Medienaufsicht aktiv gegen einen App-Anbieter mit Sitz im außer-europäischen Ausland vorgegangen wurde. Die häufig kritisierten Verfahrensläufe bei grenzüberschreitenden Verstößen sind aufwändig und waren in der Vergangenheit selten erfolgsversprechend.“
Zu den Anpassungen in Coin Master gehöre eine doppelte Altersbestätigung. Minderjährige würden nun für die Nutzung gesperrt und der App-Anbieter weise jetzt darauf hin, wie In-App-Käufe deaktiviert werden können.
Ein Kritikpunkt an der App war zudem die aggressive Marketing-Strategie. Diese habe Moon Active ebenfalls geändert und verzichte auf die Werbung mit Influencern. Zuvor hatten bekannte Persönlichkeiten wie Dieter Bohlen oder Daniela Katzenberger für die App geworben.
Durch die Anpassungen, aber auch durch den Verzicht der Werbung mit Influencern wolle der Spieleanbieter klarmachen, dass sich seine App nicht an Kinder richte.
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