Politiker starten weitere Spielerschutz-Bestrebungen in Brasilien
Posted on: 01/10/2024, 06:50h.
Last updated on: 01/10/2024, 08:17h.
In Brasilien wurden zwei weitere Initiativen gestartet, um den Spielerschutz zur Einführung des legalisierten Sportwettenmarktes zu stärken. Mit den Gesetzesinitiativen wollen Politiker erreichen, dass der Bevölkerung in dem bevölkerungsreichen Land ein faires und sicheres Glücksspielangebot gemacht wird.
Am 1. Januar 2025 wird der regulierte Markt für Sportwetten in Brasilien eröffnet, weshalb es für die Spielerschutz-Bestrebungen höchste Zeit zu sein scheint. Die in der vergangenen Woche eingereichten Gesetzesvorlagen eint das Ziel, durch das Glücksspiel gefährdete Gruppen besser zu schützen. Dabei sieht der vom Senator Alessandro Vieira vorgelegte Entwurf keine klassischen Einsatzlimits nach europäischem Vorbild vor.
Im Gegensatz zu generell gültigen Limits verfolgt der Politiker einen Ansatz, der auf gefährdete Zielgruppen zugeschnitten ist. Demnach werden Einsatzgrenzen für ältere Menschen und für stark verschuldete Personen vorgesehen. Hinzukommen Einschränkungen für einkommensschwache Familien, die staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen.
Der Politiker fordert kein allgemeines Glücksspielverbot für die Betroffenen. Vielmehr sollen die Limits ab einer gewissen Höhe der Glücksspielverluste in Kraft treten. Dazu sieht der Gesetzentwurf Obergrenzen vor, die sich an dem Einkommen der Spieler orientieren. Oberhalb davon soll der Zugang zum Glücksspiel vollständig verweigert werden.
Prozentsatz des Einkommens als Verlustobergrenze
Auch Entwurf des Kongressabgeordneten Elmar Nascimento rückt einen umfassenden Spielerschutz in Brasilien in den Mittelpunkt. Dabei geht es ebenfalls vorrangig um die Begrenzung möglicher Verluste.
Dies soll erreicht werden, indem die Ausgaben für Sportwetten auf 15 % des verfügbaren Monatseinkommens begrenzt werden. Menschen mit hohem Spielsuchtrisiko oder einem pathologische Spielverhalten soll das Glücksspiel zudem gänzlich verboten werden.
Zu den Bewerbern für eine der begehrten Lizenzen gehören auch große Glücksspielkonzerne aus den USA. Betreiber wie MGM Resorts oder Caesars Entertainment könnten dabei weitreichendere Ziele verfolgen. Bei beiden Unternehmen erwarten Finanzanalysten, dass diese sich auch um eine der künftig möglicherweise zu vergebenden Casino-Lizenzen bewerben könnten.
Der Vorschlag von Nascimento wartet darüber hinaus mit einer weiteren Besonderheit auf. So sieht der von ihm eingereichte Entwurf eine zeitliche Begrenzung der Wettangebote vor. Dabei soll der Abschluss von Sportwetten zwischen 21 Uhr und 6 Uhr morgens für Menschen mit problematischem Spielverhalten verboten werden.
Ob die beiden Vorschläge Beachtung finden und in die Realität umgesetzt werden, bleibt fraglich. Allerdings hat Präsident Luiz Inácio Lula da Silva bereits angekündet, zeitnah Maßnahmen für einen nachhaltigen Spielerschutz in Brasilien bekanntgeben zu wollen.
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