Spielerschutz und faires Spiel: Das plant die britische Glücksspielbehörde bis Anfang 2020
Posted on: 21/04/2019, 05:30h.
Last updated on: 18/04/2019, 12:09h.
Die UK Gambling Commission (UKGC) will auch in Zukunft streng darüber wachen, dass britischen Glücksspielern faire Bedingungen beim Spiel geboten werden. Das machen sie in ihrem jüngst bekanntgegebenen Plan für die kommenden 12 Monate deutlich.
Am letzten Mittwoch veröffentichte die Behörde ihren jährlichen Businessplan für dieses Jahr. Dabei hat der Schutz der Spieler für sie weiterhin höchste Priorität. Das machte ihr Geschäftsführer Neil McArthur in einem Statement deutlich:
“Unser vorrangiges Ziel ist, das sich ständig weiterentwickelnde Glücksspiel-Angebot noch fairer und sicherer zu gestalten. Ich bin stolz auf das, was wir in dieser Hinsicht bereits geschafft haben, aber es gibt noch sehr viel zu tun.”
Verbesserter Schutz der Spieler
Um den Spielerschutz zu verbessern, spielt die Bekämpfung der Spielsucht und des problematischen Spielverhaltens eine Hauptrolle in der Strategie der UKGC. Ganz besonders will die Behörde darauf achten, dass Minderjährige und Personen mit einem problematischem Spielverhalten vor den Marketingaktionen der Anbieter geschützt sind.
Dafür haben die Kontrolleure im Februar 2019 eine nationale Strategie [Seite auf Englisch] zur Reduzierung der negativen Auswirkungen des Glücksspiels ins Leben gerufen und werden im Herbst eine neue Untersuchung zur Analyse der Werbegewohnheiten der Glücksspiel-Anbieter starten.
Weitere Maßnahmen
Neben einer strengen Kontrolle der Glücksspiel-Anbieter setzt die Behörde auf diverse Verbesserungsmöglichkeiten. Dazu gehört die vereinfachte Eingabe von Kundenbeschwerden auf der Webseite der UKGC.
So will sie sicherstellen, dass Probleme frühzeitig erkannt und effizienter bearbeitet werden können. Um Nutzern einen einfacheren mobilen Zugang zum Onlineangebot der UKGC zu bieten, soll darüber hinaus die Nutzerfreundlichkeit der Webseite für Mobilgeräte optimiert werden.
Kreditkarten unter Beobachtung
Die Behörde will in den nächsten 12 Monaten den Einsatz von Kreditkarten beim Glücksspiel besonders intensiv prüfen. Den Aufsehern ist bewusst, dass sich viele Spieler durch die Nutzung der Karten verschulden, indem sie deren Kreditlinien über Gebühr strapazieren.
Aus diesem Grund erwägt die UKGC sogar, Kreditkarten wegen des unzureichenden Spielerschutzes als Zahlungsmittel generell zu verbieten. Eine Entscheidung darüber könnte noch in diesem Jahr getroffen werden.
Bei der Durchsetzung ihrer Ziele vertraut die Behörde auf die Kooperation der Glücksspiel-Anbieter. Aus diesem Grund bietet sie ihnen auch in diesem Jahr eine ganze Reihe von Schulungen, Workshops und Trainingsprogrammen an, damit die Unternehmen die Vorgaben im Sinne der UKGC intern umsetzen können.
Allerdings machen die Aufseher gleichzeitig deutlich, dass sie auch weiterhin bereit sind, rigoros gegen Verfehlungen von Anbietern vorzugehen und den rechtlichen Sanktionsrahmen vollständig auszuschöpfen.
Geplante Vergabe einer neuen Lotterie-Lizenz
Neben dem Schutz der Spieler durch die permanente Kontrolle der Glücksspiel-Branche sorgt die UKGC ebenfalls dafür, dass die Glücksspiel-Einnahmen der staatlichen Lotterie in die richtigen Kanäle fließen.
Laut Gesetz ist das Management der Lotterie verpflichtet, die Gewinne dem Gemeinwohl zu stiften. Die Umsätze der nationalen Lotterie liegen derzeit bei etwa 3,3 Milliarden Pfund im Jahr. Davon gibt sie etwa 40% für gute Zwecke ab.
Bisher wurden auf diese Weise über 500.000 Projekte in Großbritannien unterstützt. Die UKGC gewährleistet, dass die jährlich rund 1,5 Milliarden Pfund Sterling korrekt verteilt werden.
Seit ihrer Gründung 1994 hat die Lotterie über 39 Milliarden Pfund für wohltätige Zwecke und für den Ausbau von Sportanlagen ausgeschüttet. Die UKGC will nun die Weichen dafür stellen, dass die Einnahmen künftig noch üppiger fließen.
Um dies zu erreichen, bereiten die Aufseher ein Verfahren für die Vergabe einer neuen Lotterie-Lizenz vor. Die bestehende Genehmigung läuft zwar erst 2023 aus, doch die UKGC eröffnet den neuen Bieterwettstreit bereits im vierten Quartal 2019.
Die Kontrolleure gehen davon aus, dass es eine Reihe von Interessenten für die Lizenz geben wird und hoffen aufgrund der Konkurrenz unter den Anbietern auf verbesserte Konditionen und gesteigerte Einnahmen aus der aktuell viertgrößten Lotterie der Welt.
Ob Spielerschutz, strengere Glücksspiel-Regeln oder die Verteilung der Lotto-Einnahmen; die breitgefächerten Pläne der UKGC lassen erwarten, dass sie das Glücksspiel-Business auch in Zukunft aktiv steuern werden.
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