Sportradar: 99,5 % aller Sport-Events frei von Spielmanipulation
Posted on: 23/03/2023, 10:01h.
Last updated on: 23/03/2023, 10:06h.
Der Schweizer Anbieter von Sportintegritätslösungen Sportradar hat am Mittwoch seinen Jahresbericht 2022 veröffentlicht. Erstmals habe die Anzahl der Meldungen von verdächtigen Spielen die 1.000der-Marke überschritten. Allerdings sei die große Mehrheit der Sport-Events (99,5%) nach wie vor frei von Wett- und Spielmanipulation.
Wie aus dem Jahresbericht 2022 [Dokument auf Englisch] hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr insgesamt 1.212 verdächtige Spiele gemeldet. Überwacht worden seien insgesamt 850.000 Spiele in über 70 Sportarten weltweit. Dabei seien zwölf Sportarten von Spielmanipulation betroffen gewesen.
Insgesamt sei im Vergleich zum Jahr 2021 ein Anstieg der als verdächtig gemeldeten Spiele um 34 % festgestellt worden. Allerdings, so betonte Sportradar, sei der Prozentsatz an Spielen mit Spielmanipulation weiterhin sehr gering.
Die erhöhte Anzahl verdächtiger Spiele sei Sportradar zufolge kein Hinweis auf einen Anstieg der Problematik, sondern vielmehr Folge von technischen Fortschritten. So habe es Fortschritte bei der Integration von künstlicher Intelligenz (KI) in das Universal Fraud Detection System (UFDS) von Sportradar gegeben. Dadurch habe sich die Menge der verarbeiteten Daten pro Spiel auf 500 erhöht, einschließlich der Wettquoten, Umsätze und statistischer Daten zum Spielstatus.
Fußball laut Sportradar am stärksten von Spielmanipulation betroffen
Rund 64 % der verdächtigen Spiele seien im Jahr 2022 auf den Fußball entfallen. Hierzu erklärte Sportradar in seinem Bericht:
Dies entspricht zwar weiterhin den Erwartungen angesichts der weltweiten Beliebtheit des Fußballs und seiner Beliebtheit bei den Wetten, stellt aber einen prozentualen Rückgang gegenüber 2021 dar, als rund 77 % der verdächtigen Spiele weltweit auf den Fußball entfielen.
Stark gestiegen seien die Verdachtsmeldungen in den Sportarten Basketball und Tischtennis. So sei im Basketball die Anzahl der Spiele mit Verdacht auf Spielmanipulation um ganze 157 gestiegen. Im Tischtennis seien 51 Spiele mehr als im Vorjahr als verdächtig gemeldet worden.
Generell sei die Anzahl verdächtiger Spiele in anderen Sportarten als dem Fußball weiterhin relativ niedrig. Es bestehe aber die Möglichkeit, dass sich der Trend der zunehmenden Verdachtsmeldungen in diesen Sportarten verstärke.
Parallel zu den zunehmenden Verdachtsmeldungen auf Spielmanipulation steige auch die Anzahl der strafrechtlichen und sportlichen Sanktionen. Diese sei von 72 im Jahr 2021 auf 169 im Jahr 2022 und somit um 135 % gestiegen. So hätten Sportverbände und Strafgerichte die Ergebnisse von Sportradar genutzt, um Sanktionen zu verhängen. Abzuwarten bleibt, ob sich dieser Trend auch im kommenden Jahr fortsetzen wird.
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