Sportwetten-Anbieter Ladbrokes erneut von britischer Werbeaufsicht gerügt
Posted on: 13/07/2023, 08:44h.
Last updated on: 13/07/2023, 08:50h.
Der Sportwetten-Anbieter Ladbrokes hat erneut eine Rüge von der britischen Werbeaufsicht Advertising Standards Authority (ASA) erhalten. Das zum Glücksspielkonzern Entain gehörende Unternehmen soll Werbung veröffentlicht haben, die sich an unter 18-Jährige richtete. Dies gab die ASA am Mittwoch bekannt.
Erst Anfang des Monats war Ladbrokes aus denselben Gründen von der ASA kritisiert worden und musste eine Glücksspielanzeige zurückziehen, die den Boxer Jake Paul zeigte.
Fußballstars und -trainer von der Glücksspielwerbung ausgeschlossen
Bei der nun kritisierten Werbung handelt es sich um zwei Tweets, die im Januar sowie im Februar 2023 ausgespielt worden seien. Der erste Tweet, so die ASA, habe zwei Bilder von Newcastle United-Trainer Eddie Howe enthalten. Der zweite Tweet habe die Premier-League-Trainer David Moyes, Frank Lampard, Brendan Rogers und Gary O’Neil gezeigt.
Dem Werbekodex zufolge darf Glücksspielwerbung in Großbritannien keine starke Anziehungskraft auf Kinder oder Jugendliche ausüben und daher keine Verbindungen zur Jugendkultur aufweisen. Personen, die für unter 18-Jährige von Interesse sind, dürfen daher nicht für die Glücksspielwerbung eingesetzt werden. Da der Fußball sich bei unter 18-Jährigen großer Beliebtheit erfreue und Profi-Mannschaften von Jugendlichen rege in den sozialen Medien verfolgt würden, seien Trainer der Premier League Clubs der ASA zufolge deshalb von der Glücksspielwerbung auszuschließen.
Ladbrokes verteidigte seine Tweets und argumentierte, der Beitrag um Eddie Howes sei redaktioneller Art gewesen. Er habe weder Handlungsaufforderungen noch Werbeangebote oder Links zur Ladbrokes-Webseite enthalten. Es sei lediglich darum gegangen, den Erfolg Eddie Howes als Trainer zu feiern.
Darüber hinaus habe der Sportwetten-Anbieter für seinen Feed eine Alterssperre eingerichtet, sodass dieser nicht unter 18-Jährigen nicht angezeigt werde. Zur zusätzlichen Sicherheit seien die Werbeanzeigen auf über 25-jährige Personen ausgerichtet gewesen.
Im zweiten Tweet dagegen, so Ladbrokes, habe das Unternehmen Bilder der Trainer eingefügt. Dies widerspreche den Werbebestimmungen. Künftig sollen derartige Verstöße aufgrund entsprechender Sicherheitsmaßnahmen nicht mehr vorkommen.
Werbeverstoß trotz getroffener Vorsichtsmaßnahmen
Die ASA räumte ein, dass insbesondere Trainer Eddie Howe wenig Präsenz in den sozialen Medien zeige. Gleichwohl sei davon auszugehen, dass Trainer der Premier League generell für Kinder und Jugendliche von Interesse sein dürften. Weiter heißt es in der Erklärung der ASA:
Wir waren der Ansicht, dass es akzeptabel gewesen wäre, wenn die Werbung in einem Medium erschienen wäre, in dem unter 18-Jährige praktisch ausgeschlossen werden können. Dies wäre dann der Fall, wenn die Personen, die die Werbung gesehen haben, eindeutig als älter als 18 Jahre verifiziert worden wären, zum Beispiel durch Marketinglisten, die durch Zahlungsdaten oder Bonitätsprüfungen validiert wurden.
Bei einem Medium wie Twitter, in dem sich die Nutzer selbst anmelden und keine strenge Altersverifizierung erfolge, sei jedoch nicht ausschließbar, dass Werbeinhalte auch von unter 18-Jährigen konsumiert würden. Die Tweets seien deshalb als Verstöße gegen den Werbekodex zu sehen.
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