Australien: Sportwetten-Betrüger Peter Foster hinter Gittern
Posted on: 08/12/2021, 06:05h.
Last updated on: 08/12/2021, 12:17h.
Australiens Polizei hat am Dienstag den Betrüger Peter Foster festgenommen. Der 59-Jährige war seit Mai dieses Jahres auf der Flucht, nachdem ihm unter anderem wegen eines millionenschweren Sportwetten-Betruges Anklage und Gefängnis drohten. Er soll einen Spieler aus Hongkong um Bitcoins im damaligen Wert von 1,2 Mio. USD geprellt haben.
Die Beamten hätten Foster in einer ländlichen Gegend nördlich von Melbourne auf einer Farm entdeckt. Dort habe er gemeinsam mit einem namentlich nicht genannten Mann gelebt.
Nigel Ryan von der Bundespolizei in Victoria erklärte, dass der Verdächte vor dem Zugriff noch einen erfolglosen Fluchtversuch unternommen habe:
Herr Foster versuchte zwar, aus dem Gebäude zu fliehen, wurde aber schnell gefasst.
Nach derzeitigem Wissensstand habe Foster sich schon seit geraumer Zeit in dem Haus aufgehalten. Dort habe er mit dem anderen Mann recht komfortabel gewohnt. Derzeit werde geprüft, inwieweit dieser in Fosters Flucht involviert sei.
Unter anderem wird Foster ein spektakulärer Sportwetten-Betrug zu Last gelegt. So soll er einen Wettkunden aus Hongkong in den Jahren 2019 und 2020 um Einsätze in Millionenhöhe gebracht haben. Dabei habe er vorgegeben, Wetten für sein Opfer zu platzieren, nachdem er von diesem über 100 Bitcoins erhalten habe. Die Gelder habe er jedoch auf eigene Konten umgeleitet, anstatt die Wetten ordnungsgemäß abzuschließen, so seine Ankläger.
Bei seiner Verhaftung habe Foster einen angeschlagenen Gesundheitseindruck gemacht. Er sei deshalb vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Behörden ließen jedoch keinen Zweifel daran aufkommen, dass den Betrüger nach der Behandlung die Arrestzelle erwarte.
Das Ende einer halbjährigen Flucht
Der erneuten Verhaftung vorausgegangen war eine sechsmonatige Flucht des Berufskriminellen. Dieser war im August letzten Jahres aufgrund eines Haftbefehls zum Sportwetten-Betrug festgenommen worden. Bei der spektakulären Aktion in der nordaustralischen Küstenstadt Port Douglas hatten Zivilbeamte Foster während eines Strandspaziergangs überrumpelt.
Neben dem Sportwetten-Betrug werden Foster eine Reihe weiterer Vergehen zur Last gelegt. Insgesamt droht ihm eine Anklage in 15 Punkten. Der finanzielle Schaden seiner Opfer gehe in die Millionen, so die Ankläger.
Bei der damaligen Kautionsverhandlung hatte die zuständige Richterin dem Delinquenten deutlich gemacht, dass ein erneuter Verstoß gegen die Kautionsbedingungen dazu führen werde, dass er kaum Aussichten auf eine erneute Freilassung vor der Verhandlung habe. Foster antworte damals darauf, dass er dies verstehe.
Diese Aussage hielt den Betrüger dann wenige Monate später jedoch nicht davon ab, der Verhandlung vor einem Gericht in Sydney fernzubleiben. Kurz darauf stellten die Beamten an seiner Meldeadresse fest, dass Foster gegen seine Hausarrest-Auflage ebenfalls verstoßen und seine elektronische Fußfessel deaktiviert hatte.
Daraufhin schrieb ihn die Staatsanwaltschaft wieder zu Fahndung aus. Nach seiner jetzigen Verhaftung wird der Serienbetrüger bis auf Weiteres im Gefängnis bleiben müssen. Die Chancen einer Freilassung auf Kaution dürften nach seinen jüngsten Verfehlungen gen Null tendieren.
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