Kalifornisches Referendum über Sportwetten: Casino braucht fast eine Million Unterschriften
Posted on: 28/01/2020, 01:33h.
Last updated on: 28/01/2020, 01:33h.
Kalifornische Indianerstämme sammeln aktuell Unterschriften, um die Bevölkerung im November per Volksabstimmung über eine potentielle Sportwetten-Zukunft entscheiden lassen zu dürfen.
Sollten bis zum 25 Juni mindestens 997.000 Wahlberechtigte unterschrieben haben und die Bürger bei dem entsprechenden Referendum mehrheitlich mit „Ja“ stimmen, könnten die kalifornischen Indianercasinos erstmals legale Sportwetten im El Dorado State der Westküste etablieren.
Sportwetten ausschließlich innerhalb der Casinos
Seit der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten im Sommer 2018 das nationale Sportwettenverbot für rechtswidrig erklärte, haben sich nach und nach immer mehr US-Bundesstaaten entschieden, landbasierte und Online Sportwetten zu legalisieren.
In Kalifornien jedoch sind diese bislang weiterhin illegal, mit Ausnahme von Pferdewetten auf den vier Rennbahnen des Staates. Noch in diesem Jahr könnte sich dieser Zustand allerdings ändern.
Wie das in San Diego ansässige Nachrichtenmagazin Kusi News [Seite auf Englisch] am Montag in einem Exklusivbericht meldete, hat eine Koalition aus 18 kalifornischen Indianerstämmen begonnen, Unterschriften für die Legalisierung von Sportwetten innerhalb ihrer Casinos zu sammeln.
Der Staatssekretär Kaliforniens, Xavier Becerra, soll bereits Anfang letzter Woche sein Okay gegeben haben.
Kalifornische Bürger können in vielen Belangen, darunter auch im Bereich des Glücksspiels, per Volksabstimmung politische Entscheidungen treffen. Geregelt wird dies in Artikel II, Abschnitt 9 der kalifornischen Verfassung. Im März 2000 beispielsweise stimmten 64,6 % der Wähler (mehr als 4,7 Mio. Menschen) für die Legalisierung von Indianercasinos im Staat.
Sollten die Bürger Kaliforniens auch diesmal zugunsten der Indianerstämme entscheiden, wären diese die ersten und einzigen Betreiber legaler Sportwetten. Die Angebote würden jedoch Online Sportwetten gänzlich ausschließen.
Profite werden regional investiert
Die Initiative zum Start des Referendums geht von dem Stamm „Sycuan“ aus. Dessen Vorsitzender Cody Martinez erklärt, dass das Sycuan Casino bereits heute überaus erfolgreich sei.
Obwohl das Casino bereits jetzt Milliardenumsätze mache, seien Sportwetten eine wünschenswerte Ergänzung. Schließlich, so betonte Martinez, würden sämtliche Profite in die Gemeinschaft investiert. Der Vorsitzende dazu:
Mit unseren Umsätzen bauen wir Straßen, investieren in die Wasserversorgung, wir haben Programme für Senioren, Wohnbau und Bildung. Das machen wir mit den Millionen von Dollar, die uns unser Eigentum [das Casino, Anm. d. Red.] einbringt. Das kann ich von kommerziellen Unternehmen nicht sagen, die Aktionären und reichen Geschäftsmännern gehören.
Ob die Stämme es schaffen, genügend Unterschriften zu sammeln und die Bürger des Staates dann im Referendum für die Sportwetten stimmen, bleibt abzuwarten.
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