Sportwetten-Anbieter in New Jersey verbuchen Rekordumsätze
Posted on: 15/11/2019, 01:05h.
Last updated on: 15/11/2019, 01:13h.
Die Sportwetten-Industrie im US-Bundesstaat New Jersey hat im Oktober einen neuen Umsatzrekord aufgestellt. Wie New Jerseys Glücksspielaufsicht Division of Gaming Enforcement am Donnerstag mitteilte, habe die Branche Gesamteinnahmen in Höhe von 46,3 Millionen US-Dollar generiert.
Dies sind gemeldete 34,7 Millionen US-Dollar mehr als noch im Oktober 2018. Verantwortlich für den Einnahmenanstieg von 297 % waren vor allem die Angebote von Online-Buchmachern.
Allein im Oktober schlossen Kunden via Apps und Internetseiten Wetten in einem Wert von 416,9 Millionen US-Dollar ab.
Seit der Legalisierung von Online-Sportwetten im Jahre 2018 hat die Online-Branche damit längst die landbasierten Wettbüros in Casinos und auf Rennstrecken übertroffen. Sie nahmen in diesem Monat lediglich Wetten im Wert von 70,9 Millionen US-Dollar an und besitzen damit nur noch einen Marktanteil von knapp 17 %.
Auf diese Sportarten setzten die Fans das meiste Geld
1. Basketball – 698,17 Millionen USD
2. Baseball – 698,03 Millionen USD
3. American Football – 507,11 Millionen USD
4. Andere Sportarten – 899,50 Millionen USD
5. Zusätzlich zu den Einzelwetten wurden Kombiwetten in Höhe 639,69 Millionen US-Dollar abgeschlossen.
Welche Gründe gibt es für den Sportwettenboom in New Jersey?
Dass New Jerseys Sportwettenmarkt solch positive Zahlen präsentiert, könnte nicht zuletzt das Resultat einer fortschrittlichen Gesetzgebung sein. Nachdem der U.S. Supreme Court im Mai 2018 Sportwetten landesweit legalisierte, war New Jersey einer der ersten US-Bundestaaten, der auch Online-Sportwetten zuließ.
Andere US-Staaten hinken diesem Trend noch immer hinterher und führen anhaltende Diskussionen über Form und Umfang neuer Sportwettengesetze. Einer dieser Staaten ist der Nachbarstaat New York. Hier können sich Regulatoren und Politiker noch immer nicht einigen, wann und unter welchen Umständen die Sportwetten außerhalb von landbasierten Casinos erlaubt werden sollen.
Viele Spieler reisen aus diesem Grund ins nahegelegene New Jersey und schließen ihre Wetten via App oder in einem der zahlreichen Wettbüros ab. Fraglich ist, ob sich dieser Trend langfristig fortsetzen wird. Sollte die New Yorker Politik im nächsten Jahr aktiv werden und tatsächlich Regeln für legale Online-Sportwetten etablieren, könnte New Jerseys aktueller Boom schnell verpuffen.
Casinos treten auf der Stelle
Während die Online-Sportwetten in New Jersey sagenhafte Umsätze verbuchen, tritt die landbasierte Casino-Industrie auf der Stelle.
Zwar nahmen die staatlich lizenzierten Casinos im Oktober 202,3 Millionen US-Dollar ein, im Vergleich zum Oktober 2018 reflektiert diese Zahl jedoch gerade einmal einen Gewinnanstieg von 0,8 %.
Der Grund für die Stagnation könnte auch in diesem Fall in der zunehmenden Verbreitung des Online-Glücksspiels liegen. Online-Casinos sind in New Jersey ebenfalls legal und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Während der Umsatz der Online-Anbieter im Oktober 2018 noch bei 26,75 Millionen US-Dollar lag, haben die Betriebe im Oktober 2019 bereits 45,21 Millionen US-Dollar eingenommen.
Dieses Wachstum von 69 % dürfte die Online-Glücksspielkonzerne freuen, bei den landbasierten Casino-Betreibern allerdings für Beunruhigung sorgen.
Sollten immer mehr Spieler das Casino gegen die Online-Glücksspiel-Applikationen eintauschen, könnten die Konzerne bald rote Zahlen schreiben.
Casinos dürfen Hoffnung schöpfen
Obgleich die landbasierte Casino-Industrie mit hohen Betriebsausgaben und geringem Wachstum zu kämpfen hat, darf die Branche Hoffnung schöpfen. Einige Politiker im US-Bundesstaat New Jersey denken nämlich über eine Begrenzung der Glücksspiellizenzen in der Zocker-Metropole Atlantic City nach.
Die vorgeschlagene Limitierung könnte ein Mittel gegen den übersättigten Glücksspielmarkt sein und hohen Unternehmensverlusten vorbeugen. Davon geht jedenfalls der demokratische Politiker Jim Johnson aus, welcher in der Vergangenheit zusammen mit New Jerseys Gouverneur Phil Murphy den Neuaufschwung von Atlantic City plante.
Er sagte am Dienstag, dass die Trendlinien auf eine Abwärtsbewegung des Marktes hindeuteten und die Casino-Industrie im Augenblick zu anfällig für Konkurrenz sei. Dieser Meinung schloss sich auch der republikanische Politiker Ronald Dancer an. Eine Begrenzung der Casino-Lizenzen müsse wenigstens „Teil der Diskussion sein“.
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