Start der NFL-Saison: Rekord-Werbeausgaben der US-Buchmacher
Posted on: 17/09/2021, 12:12h.
Last updated on: 17/09/2021, 12:12h.
Sportwetten-Anbieter in den USA haben allein in der ersten Woche nach Beginn der NFL-Saison 21,4 Mio. USD in Werbeanzeigen investiert. Die NFL rechne mit mehreren hundert Millionen USD Einnahmen für die Liga und die Vereine, berichtete die New York Times am Mittwoch.
Während der Spiele seien die am meisten ausgestrahlten Werbeanzeigen von Sportwetten-Unternehmen gewesen. Damit hätten sie die Anzahl der Werbefilme für Streaming-Dienste, Fast Food, Autos und Versicherungen übertroffen.
Die meiste Werbung wurde von FanDuel geschaltet. Zwischen den Spielen am Donnerstag und am Sonntag erwarb das Unternehmen 42 der 90 verfügbaren Werbeplätze bei CBS, Fox und NBC.
Der größte Geldgeber aber war DraftKings. Der Online-Buchmacher investierte 9,81 Mio. USD in seine Werbeanzeigen. Rund 5 Mio. USD zahlte FanDuel. Caesars Entertainment bezahlte 3,84 Mio. USD, gefolgt von BetMGM mit 2,7 Mio. USD.
Sportwetten lange Zeit verboten
Die National Football League unterzeichnete vor Saisonbeginn Verträge [Seite auf Englisch] mit dem Sportwetten-Unternehmen BetMGM sowie mit Caesars Entertainment, DraftKings, WynnBet, PointsBet und FanFuel.
Branchenexperten zufolge könnten für die Liga in dieser Saison rund 400 Mio. USD für den Verkauf von Werberechten an Sportwetten-Betreiber herausspringen. Dabei hatten sich die Funktionäre der Liga lange von Sportwetten distanziert.
Die Vertreter der Liga befürworteten sogar den Unlawful Internet Gambling Prohibition and Enforcement Act (UIGEA) von 2006. Das Gesetz untersagte jegliche Transaktionen mit Online-Glücksspiel-Anbietern.
Auch den Bemühungen des Bundesstaates New Jersey, seinen Casinos die Annahme von Wetten auf Footballspiele und Pferderennen zu ermöglichen, stellte sich die NFL entgegen. Ein Sprecher der NFL erklärte damals der New York Times gegenüber, die Spiele der Liga sollten kein Treiber für Sportwetten werden.
Hohe Einnahmen für die Liga und die Vereine
Doch nun scheint ein Umdenken erfolgt zu sein, denn fast alle großen Sportwetten-Unternehmen sind mit der Liga verpartnert. Der Sinneswandel basiere auf einfachen wirtschaftlichen Gründen, erklärte Christopher Halpin, Chief Strategy and Growth Officer der NFL:
In den nächsten 10 Jahren wird dies eine Chance auf mehr als 1 Milliarde US-Dollar für die Liga und unsere Vereine sein.
Möglicherweise könnte noch mehr als der prognostizierte Betrag herausspringen, denn Football ist die beliebteste Sportart in den USA. Dennoch gibt es bereits einige Einschränkungen. So können die Sender bis zu sechs Glücksspielanzeigen pro Spiel schalten, eine pro Spielviertel und jeweils eine in der Pregame-Show und in der Halbzeitpause.
Branchenexperten gehen davon aus, dass auch in den USA weitere Werbeeinschränkungen wie in Großbritannien eingeführt werden könnten. Doch bis dahin dürften die Wettunternehmen alle Möglichkeiten voll ausschöpfen.
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