Glücksspiel in Großbritannien: Neue Abgabe und Einsatzlimits
Posted on: 27/11/2024, 09:10h.
Last updated on: 27/11/2024, 10:13h.
In Großbritannien kommen auf die Anbieter von Glücksspiel Online-Einsatzlimits und eine neue Steuer zu. Die Abgabe dürfte die Branche ab 2025 rund 100 Mio. GBP (120 Mio. Euro) jährlich kosten. Hinzukommen neue Verlustgrenzen für Online-Spielautomaten. Dies gab die Regierung am Mittwochmorgen in einer Presseerklärung [Seite auf Englisch] bekannt.
Für die Anbieter von Glücksspiel in Großbritannien kommen Steuer und Einsatzlimits nicht aus dem Nichts. So war die gesetzliche Abgabe im vergangenen Jahr erstmals im White Paper aufgetaucht. Darin hatte die frühere Regierung ihre Überlegungen zur Regulierung des Glücksspiels schriftlich festgehalten.
Die zusätzlichen Steuereinnahmen sollen nicht in die normale Haushaltskasse fließen, sondern zweckgebunden eingesetzt werden. Demnach soll mit den Geldern die Finanzierung von Forschung, Bildung und Behandlung von glücksspielbedingten Schäden gesichert werden. Regierungsstellen bestätigten, dass 50 % aller generierten Mittel an das britische Gesundheitssystem zur Behandlung und Therapie fließen werden. Der Prävention sollen weitere 30 % der Erlöse zugutekommen. Die restlichen 20 % werden in den Bereich Forschung investiert.
Die Glücksspielabgabe wird nicht alle Betreiber gleichermaßen treffen. Stattdessen führt die Regierung je nach Sektor unterschiedliche Steuersätze ein. Diese schwanken zwischen 0,1 % und 1,1 % der Bruttospielerträge.
Die Steuersätze berücksichtigen die unterschiedlichen Betriebskosten und das Ausmaß des schädlichen Glücksspiels, das mit den verschiedenen Glücksspielaktivitäten verbunden ist. Genauere Details dazu sollen bald folgen.
Gestaffelte Online-Einsatzlimits
Um die Spieler besser vor hohen finanziellen Verlusten zu schützen, werden zudem die bereits angekündigten Einsatzlimits an Online-Slots eingeführt. Diese sind nach dem Alter der Spieler gestaffelt.
Dabei wird der Höchsteinsatz für Erwachsene ab 25 Jahren auf 5 GBP pro Runde festgesetzt. 18- bis 24-Jährige dürfen hingegen höchstens 2 GBP pro Runde setzen. Die Regierung begründet dies damit, dass junge Erwachsene sich in Studien als besonders anfällig für glücksspielbedingte Schäden gezeigt haben.
Die für das Glücksspiel zuständige Ministerin Fiona Twycross erklärte:
Durch die Einführung von Einsatzlimits für Online-Spielautomaten tragen wir auch zum Schutz der gefährdeten Personen bei, wobei wir uns besonders auf junge Erwachsene konzentrieren.
Glücksspielschäden könnten die Finanzen, Beziehungen und letztlich das Leben von Menschen ruinieren, so Twycross. Die Regierung sei fest entschlossen, verstärkte Maßnahmen für die Gefährdeten zu ergreifen und den Betroffenen wirksame Unterstützung zu bieten.
Endgültig scheinen die Neuerungen noch nicht. Die Regierung kündigte an, gesetzliche Steuer und Einsatzlimits in Großbritannien in den kommenden Jahren formell zu überprüfen. Als ersten Termin nannte sie den Zeitraum bis zum Jahr 2030.
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