Online-Glücksspiel Neuseeland: Weniger Werbung und Lizenzen, hohe Strafen
Posted on: 14/11/2024, 04:08h.
Last updated on: 13/11/2024, 10:15h.
In Neuseeland dürften auf die Betreiber von Online-Glücksspiel schwerere Zeiten zukommen. Grund dafür sind Pläne der Regierung für deutlich schärfere Anforderungen an den bisher unregulierten Sektor. Dabei könnte es zur Vergabe von nur wenigen Lizenzen für Online-Casinos, Werbeverboten und hohen Geldstrafen bei Verstößen kommen.
Am Mittwochmorgen stellte die Regierung von Neuseeland ihren Plan für eine weitreichende Reform im Bereich Online-Glücksspiel vor. Auslöser ist die Besorgnis, dass der Spielerschutz in dem rasant wachsenden Markt gefährdet sein könnte.
Als ersten Schritt zu dessen Eindämmung plant die Regierung, künftig nur wenige Lizenzen zu vergeben. Hinzukommen könnten strengere Kriterien bei der Auswahl der zugelassenen Betreiber.
Zur Begründung erklärte Neuseelands Innenministerin Brooke van Velden:
Mein Ziel ist es nicht, die Zahl der Online-Glücksspiele zu erhöhen, sondern den Neuseeländern, die online Casinospiele spielen möchten, dies auf sicherere Weise als heute zu ermöglichen.
Aktuell griffen Tausende von Spielern auf unregulierte Websites aus dem Ausland zu. Um dem gegenzusteuern, könnten in Neuseeland bis zu 15 Lizenzen für Online-Glücksspiel vergeben werden.
Dabei sollen die Betreiber zur Beschränkung ihres Angebots verpflichtet werden. Demnach sollen diese nur Online-Casinos, aber keine Sportwetten oder Lotterieprodukte vermarkten dürfen.
Altersprüfung und Werbeeinschränkungen
Um den Jugendschutz zu sichern, wird es in Neuseeland ein Mindestalter für sämtliche Angebote von Online-Glücksspiel von 18 Jahren geben. Damit dies gewährleistet ist, sollen Anbieter zur Einführung wirksamer Prozesse zur Altersprüfung verpflichtet werden. Darüber hinaus sollen die Unternehmen sicherstellen, dass Menschen mit problematischem Spielverhalten geschützt sind und bei Bedarf Hilfe erhalten.
Online-Glücksspiel ist in Neuseeland bisher nicht reguliert. Um diese Lücke zu schließen und das unlizenzierte Spiel zu verhindern, plant die Regierung das neue Glücksspielgesetz. Vor einigen Monaten kündigte sie an, dieses zeitnah einführen zu wollen. Als Ziel für die Umsetzung des Vorhabens hat sie sich das kommende Jahr gesetzt.
Damit die Heranwachsenden keinen Anreiz zum Glücksspiel erhalten, müssen sich Online-Anbieter auf weitreichende Werbebeschränkungen einstellen. So soll die gezielte Ansprache jüngerer Zielgruppen über alle Kanäle hinweg verboten werden.
Online-Glücksspielbetreiber, die sich nicht an die Regeln halten, drohen empfindliche Geldstrafen. Nach Angaben der Innenministerin sollen Bußgelder von bis zu 5 Mio. NZD (2,8 Mio. Euro) verhängt werden können.
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