Brasilien plant härtere Strafen für Spiel­manipulation

Posted on: 20/08/2024, 10:37h. 

Last updated on: 20/08/2024, 10:37h.

In Brasilien steht Spielmanipulation seit Längerem unter Strafe. Die Justizkommission des südamerikanischen Landes plant nun eine Anhebung der ohnehin schon strengen Haftstrafen für die Verschiebung von sportlichen Wettkämpfen.

Fußballfans Brasilien
Der Sport soll besser geschützt werden (Bild: Pixabay)

Kern des Gesetzesvorhabens ist eine deutliche Anhebung der Strafe für Spielmanipulation in Brasilien. Demnach sieht der von der Kommission vorgelegte Sanktionskatalog eine Anhebung der bestehenden Strafen um jeweils ein Drittel bis die Hälfte vor.

Der verlängerte Gefängnisaufenthalt droht allen Spielern, Trainern, Schiedsrichtern, Offiziellen und anderen Beteiligten, die Matchfixing veranlassen, ermöglichen oder unterstützen. Ziel der Regierung ist, den jüngst legalisierten Markt für Sportwetten in Brasilien noch nachhaltiger vor Wettbetrug zu schützen.

Aktuell wird in Brasilien jede Person, die der Spielmanipulation überführt werden konnte, mit einer Freiheitsstrafe zwischen zwei und sechs Jahren sowie einer Geldstrafe bestraft. Durch den geänderten Gesetzentwurf sollen diese Haftstrafen entsprechend erhöht werden.

Die Vorlage sieht ebenfalls vor, dass künftig auch diejenigen bestraft werden, die Personen zwecks Spielmanipulation anwerben oder anwerben lassen. In dem Fall soll das Strafmaß zwischen zwei und sechs Jahren betragen. Auf diese Weise sollen die Organisatoren des Wettbetrugs und ihre Mittelsmänner leichter haftbar gemacht werden können.

Spielmanipulation eine Gefährdung der Integrität

Zu den Initiatoren gehört der Abgeordnete und ehemalige Sportminister Orlando Silva. Dieser sieht die strengeren Strafen als Voraussetzung für die Gewährleistung von Fairness und Integrität im brasilianischen Sport.

Unterstützung erhält der Politiker aus der Sportwetten-Branche. Deren Vertreter sehen ebenfalls die wachsende Gefahr von Spielmanipulation und Wettbetrug. Auf die Dauer berge dies das Risiko, den Sport im Lande zu diskreditieren.

Silva bekräftigte seinen Willen in einem Statement:

Spielmanipulationen im Sport sind leider ein altes Problem. Wir müssen daher Änderungen vorschlagen, insbesondere durch die Verhängung strengerer Sanktionen als die derzeitigen.

Bis der härtere Strafenkatalog für Spielmanipulation in Brasilien in Kraft treten kann, dürfte noch einige Zeit vergehen. Nachdem das Sportministerium dem Vorhaben zugestimmt hat, muss nun das Plenum der Abgeordnetenkammer den Gesetzentwurf prüfen.

Im Falle eines positiven Bescheids wird der Entwurf dem brasilianischen Senat vorgelegt. Erst wenn dieser ihn genehmigt und er vom Präsidenten unterzeichnet wurde, kann das Vorhaben gesetzlich umgesetzt werden.