Spielerschutz in Schweden: Svenska Spel regt Schuldenregister an
Posted on: 11/01/2023, 09:59h.
Last updated on: 11/01/2023, 10:04h.
In Schweden hat der Glücksspiel-Konzern Svenska Spel weitere Maßnahmen für einen besseren Spielerschutz angemahnt. So forderte Patrik Hofbauer, CEO des staatlichen Glücksspiel-Anbieters, in einem Blogpost die Einführung eines nationalen Schuldenregisters zur Bekämpfung von Glücksspiel-bedingten Schäden.
Dabei wies der Chef des ehemaligen Glücksspiel-Monopolisten in Schweden auf den Zusammenhang zwischen Spielsucht und Verschuldung hin. Hofbauer betonte, dass die Regierung handeln müsse, um das Problem effektiv in den Griff zu bekommen.
Schuldenregister für Spielerschutz
Ein nationales Schuldenregister könne dafür eine gute Lösung sein. Dieses stelle ein Äquivalent zur schwedischen Selbstausschluss-Plattform Spelpaus [Seite auf Englisch] dar, mit dem sich Problemspieler für das Online-Glücksspiel sperren lassen können.
Hofbauer erklärte zur Gefahr für die Betroffenen:
Spielsucht wird oft mit Überziehungskrediten finanziert und führt zu persönlichen Tragödien. (…) Selbst, wenn die Betroffenen Hilfe bekommen, um aus ihrer Sucht herauszukommen, bleiben die Schulden bestehen.
Deshalb sei eine Art „Kreditsperre“ sinnvoll, so der Svenska Spel-CEO. Diese schütze Problemspieler vor dem Erhalt von schnellen Krediten für das Glücksspiel.
Das System funktioniere damit analog zu Spelpaus, bei dem sich Spieler für das Glücksspiel und gezielte Glücksspiel-Werbung sperren ließen. Als staatliches Unternehmen sehe es Svenska Spel als seinen Auftrag, derartige Initiativen für das verantwortungsbewusste Glücksspiel zu lancieren und zu unterstützen.
Svenska Spel: Kampf gegen Wettbetrug
Neben der Forderung nach einem Schuldenregister sieht Hofbauer Fortschritte beim Spielerschutz. In diesem Zusammenhang wies der Glücksspiel-Manager auf die jüngst eingeleiteten Maßnahmen im Kampf gegen Spielmanipulation hin.
Änderungen im schwedischen Glücksspielgesetz sehen eine bessere Kooperation zwischen Glücksspiel-Unternehmen und der Regierung bei Abwendung des Wettbetrugs vor. Demnach sind die Anbieter künftig verpflichtet, den Behörden auf Anfrage umfassend Auskunft bei Hinweisen auf Spielmanipulation zu erteilen.
Kritisch sieht Hofbauer die Tatsache, dass für diesen Schritt eine Gesetzesänderung nötig gewesen sei. Wettbetrug stelle eine ernste Gefahr für die Branche dar. Deshalb hätten die Anbieter selbst aktiver bei dessen Zurückdrängung agieren müssen.
Das gelte insbesondere, da die Glücksspiel-Unternehmen in Schweden um öffentliches Vertrauen bemüht seien. Eine stärkere Eigeninitiative wäre deshalb sicherlich die bessere Strategie gewesen.
Die jüngste Entwicklung zeige immerhin positive Ansätze. So habe sich die Kooperation von Svenska Spel und privaten Anbietern wie Kindred in Bezug auf den Spielerschutz zuletzt erheblich verbessert. Dies sei auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, bilanziert Hofbauer.
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