Bosnischer Tennisfunktionär wegen Wett- und Datenmanipulation für vier Jahre gesperrt
Posted on: 09/12/2024, 06:30h.
Last updated on: 09/12/2024, 08:42h.
Der bosnische Tennisfunktionär Damjan Dejanovic ist von der International Tennis Integrity Agency (ITIA) wegen Wettbetrug und Datenmanipulation für vier Jahre gesperrt worden. Neben seiner Suspendierung muss er eine Geldstrafe in Höhe von 5.000 Euro bezahlen.
Tennisfunktionär Damjan Dejanovic aus Bosnien und Herzegowina hat mit der Datenmanipulation gegen die Regeln des Tennis Anti-Corruption Program (TACP) [Seite auf Englisch] verstoßen. Deshalb ist er von der ITIA für einen Zeitraum von vier Jahren bis zum 7. Januar 2028 gesperrt worden.
Im Urteil werden mehrere Vergehen in seiner Funktion als Offizieller bei verschiedenen ITF–Tennisturnieren aufgeführt. Hierzu gehören Manipulation von Spielstandsdaten, Verschwörung zu Korruptionsdelikten und Wetten auf Tennisspiele zwischen 2022 und 2023. Die ITIA erkannte Wettmuster auf verschiedenen Märkten, auf die außergewöhnlich hohe Summen platziert wurden.
Während seiner Sperre darf Dejanovic bei keinen Tennisturnieren der Verbände ATP, ITF, WTA und Tennis Australia arbeiten oder teilnehmen.
Dejanovic gab zu, Sportwetten bei insgesamt 238 Spielen platziert und gegen das TACP verstoßen zu haben. Er widersprach jedoch dem Vorwurf der Datenmanipulation und gab an, keine sensiblen Informationen an Dritte weitergegeben zu haben. Das Übermitteln falscher Scoring-Daten sei ihm lediglich aufgrund seiner Nervosität während der Spiele passiert.
Die ITIA bewertete sein Handeln jedoch als schwerwiegenden Verstoß gegen die Integrität des Sports. Die unabhängige Tennisorganisation erkannte zudem ein bewusstes Handeln von Dejanovic, um Sportwetten-Gewinne zu erzielen. Der Tennisverband ATP hat zur Verhinderung von Spielmanipulationen bereits Ende letzten Jahres einen mehrjährigen Deal mit Sportradar unterzeichnet.
Sportradar fokussiert sich auf die Überwachung von Sportwetten-Märkten, um Spielmanipulationen zu verhindern. Das Unternehmen ist in 20 Ländern aktiv und verfügt unter anderem über Standorte in New York, London und München.
ITIA deckt weitere Verstöße gegen Tennis Anti-Corruption Program auf
Bereits im vergangenen Monat hat die ITIA Sanktionen gegen drei nigerianische Tennisprofis verhängt. Die Spieler Henry Atseye (35), Sylvester Emmanuel (26) und Christian Paul (29) begangen Spielmanipulationen und gaben Sportwetten auf die betroffenen Tennisspiele ab.
Atseye wurde von der ITIA für 2,5 Jahre gesperrt und muss eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 US-Dollar (ca. 9.460 Euro) bezahlen. Emmanuel und Paul wurden für 3 Jahre gesperrt und müssen ebenfalls eine Geldstrafe von 10.000 US-Dollar zahlen.
Die Spieler sollen zudem Bestechungsgelder zur Spielmanipulation angenommen und korrupte Angebote nicht beim zuständigen Tennisverband gemeldet haben.
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