Wütende Sportwetten-Fans lassen Frust oft an Tennisspielern aus
Posted on: 31/12/2024, 05:04h.
Last updated on: 28/12/2024, 03:55h.
Der Sport lebt von Emotionen, doch manchmal schießen die Anhänger mit ihren negativen Reaktionen weit über das Ziel hinaus. Das gilt einer neuen Untersuchung zufolge besonders für Fans, die ihren Frust nach verlorenen Sportwetten an Tennisspielern auslassen.
Insgesamt registrierten die Analysten mehr als 12.000 Belästigungen, Beleidigungen und Drohungen gegen Spieler und Offizielle. Dadurch zeigt sich, wie sehr Sportwetten-Fans durch ihren Frust bei den Tennisspielern den mentalen Druck erhöhen.
Ziel der Untersuchung war es, die Aktiven und Offiziellen künftig besser vor dem Mobbing der “Fans” zu schützen. Es ging den Initiatoren zufolge darum, einen sicheren Online-Raum für die Sportler zu gewährleisten. Dadurch musste zuerst ein entsprechendes System aufgesetzt werden, um die Zahl der Fälle zu dokumentieren.
Die Studie war im Auftrag der International Tennis Federation (ITF), der Women’s Tennis Association (WTA), dem All England Lawn Tennis Club (AELTC) und der United States Tennis Association (USTA) durchgeführt worden. Dabei werteten die Forscher annähernd 2,5 Millionen Posts auf verschiedenen Social-Media-Plattformen mit KI-Hilfe aus. Die “The Matrix” getaufte Analyse hatte sich dabei auf die Reaktionen während der Grand-Slam-Turniere in Wimbledon und den US-Open konzentriert. Dabei wurden alle Belästigungen, Beleidigungen und Drohungen gegen rund 8.000 Spieler und Offizielle aufgezeichnet.
Der Analyse zufolge stammte annähernd die Hälfte der negativen Kommentare von Wettenden. Diese äußerten vielfach ihren Ärger, nachdem sie entsprechende Wetten auf die Matches verloren hatten.
Auch strafbare Handlungen festgestellt
Dass es nicht nur bei wüsten Beschimpfungen der verärgerten Sportwetten-Fans gegen die Tennisspieler bleibt, zeigen die Folgen der Studie. Demnach wurden bei 15 Accounts strafbare Handlungen in Form von Bedrohungen registriert.
In einer gemeinsamen Erklärung stellten sich vier Organisationen vor ihre Profis:
Der Schutz unserer Spieler und der gesamten Tennisfamilie vor Online-Missbrauch ist für uns alle wichtig. Deshalb haben wir uns vor einem Jahr zusammengetan, um einen proaktiven Überwachungsdienst für unsere Athleten und Funktionäre einzurichten.
Die ehemalige WTA-Weltranglistenerste Wiktoryja Asaranka begrüßte die Bemühungen. Es sei wichtig, sinnvolle Schritte zum Filtern, Blockieren und Melden von hasserfüllten und schädlichen Kommentaren zu unternehmen. Niemand solle den Hass ertragen müssen, dem viele der Spieler auf den Plattformen begegnet seien.
Die betreffenden Nutzer müssten nun mit Konsequenzen rechnen. Als Reaktion auf ihre Posts seien diese von den Organisationen an die nationalen Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet worden.
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